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Rezension zu
Im ersten Licht des Morgens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ewiges Rom

Von: wal.li
06.09.2021

Im Jahr 1943 als junge Frau muss Chiara Ravello miterleben wie Juden von den Nazis aus dem Ghetto entführt und deportiert werden. Geistesgegenwärtig behauptet die Mutter des kleinen Daniele, er gehöre zu Chiara. Diese übernimmt das Kind etwas überrumpelt, wohl wissend, dass sie ihm das Leben rettet. Daniele bleibt in den folgenden Jahren bei seiner Ziehmutter, doch er ist von den entsetzlichen Ereignissen geprägt. In den 1970ern meldet sich die junge Maria aus Wales bei Chiara, sie hat erfahren, dass die Danieles Tochter ist. Wieder sagt Chiara nicht nein, die junge Frau darf sie den Sommer über in Rom besuchen. Welch grausamen Schicksale hat der Krieg, haben die Nazis verursacht. Hier muss ein kleiner Junge seine Familie hergeben, um zu überleben. Dieses Überleben fällt ihm alles andere als leicht. Er leidet daran und er kann Chiaras Hilfe nicht dankbar annehmen. Er ist nicht dankbar, er hat seine Familie verloren. Trotzdem unternimmt Chiara alles, um den Jungen zu beschützen. Beis sie ihn nicht mehr beschützen kann. All dies kommt wieder hoch als Maria nach Rom kommt. Sie will von ihrem Vater erfahren, alles, was Chiara eigentlich nicht erzählen möchte. Aber hat das junge Mädchen nicht ein Recht auf Wissen? Dieser auf zwei Zeitebenen angesiedelte Roman beginnt mit der dramatischen ersten Begegnung von Chiara und Daniele. Danach wird die Erzählweise etwas beschreibend, vielleicht um dem Leser Zeit zum Nachdenken zu geben. Es gibt einiges an Dunkelheit in diesem Roman, was ihn wahrscheinlich umso realistischer werden lässt. Vielleicht wäre es schön gewesen, den Protagonisten wären einige helle Momente mehr vergönnt gewesen. Dennoch bleibt die Verquickung der Erzählungen von Chiara und Maria fesselnd und teilweise aufwühlend. Es bleibt die sich immer wieder verfestigende Erkenntnis, dass es nichts taugt, wenn sich Menschen über andere Menschen erheben. Und es bleibt die Hoffnung, dass es einige wenige gibt, die ihr Bestes geben, um ein wenig Licht zu bringen.

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