Rezension zu
Ich und meine Mutter
Autobiographische Schilderungen von wechselndem Interesse
Von: BuecherwuselVivian Gornick beschreibt in ihrer Autobiographie die Beziehungen ihres Lebens - zu Männern, in erster Linie aber Frauen aus ihrem Umfeld, allen voran natürlich zu ihrer titelgebenden Mutter. Sie reiben sich aneinander, streiten, sind sich selten einig, auch noch auf ihren gemeinsamen Spaziergängen durch New York, als Vivian Mitte 40 und die Mutter fast 80 ist. Keine kann anscheinend die Erwartungen der anderen erfüllen. In den vielen Rückblenden in die Vergangenheit erhalten wir eine Ahnung davon, warum das so ist: Der frühe Tod von Vivians Vater stürzte die Mutter in eine tiefe Depression, Vivian heiratete einen Mann, mit der die Mutter nicht einverstanden war, um nur die wohl prägendsten Ereignisse zu nennen. Zwischen Mutter und Tochter entwickelt sich eine Art Hassliebe. Für Außenstehende sind solche Beziehungen oft schwer zu greifen. Und Biographien finde ich oft schwer zu bewerten, stellen sie nun mal die Geschichte der verfassenden Person dar und enthalten genau die Themen, die für diese Person wichtig sind. Für mich als Leserin gab es interessante und weniger interessante Passagen. Die Beschreibungen der Mutter-Tochter-Beziehung haben mich oft gepackt, die eine oder andere Schilderung z. B. des Lebenswegs diverser Nachbar*innen weniger. Ein roter Faden war zwar da; nicht immer aber habe ich die Relevanz des Erzählten erkannt - was möglicherweise durchaus an mir liegt und nicht zwingend an der Autorin. Ich vergebe 3,5 / 5 ⭐.
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