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Rezension zu
Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Buch lehrt einen, nie zu früh zu urteilen!

Von: Die VOR-Leser
23.08.2021

Lexi hat es nicht leicht. Sie ist grade mal fünfzehn Jahre alt und mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Hauptproblem Nummer eins ist John. Der Freund ihrer Mutter und gleichzeitig Vater ihrer Halbschwester Iris. Lexi würde alles dafür tun, dass John sie mag, aber sie scheint doch niemals gut genug zu sein. Er verdreht ihr die Worte im Mund, reizt sie und am Ende steht sie immer als die Böse dar. Sie ist das Monster. Sie hat die Aggressionsprobleme und soll zum Arzt gebracht werden, damit dieser sie ruhig stellt. Dann ist da noch Kass, Johns Sohn, in den Lexi sich schon als kleines Mädchen verliebt hat. Aber Kass ist zum Studieren weggezogen und hat sie somit im Stich gelassen. Doch es ist nicht so, als würde John nur Lexi schlecht behandeln. Er ist unberechenbar. Auch ihrer Mutter gegenüber. Die kleinste Kleinigkeit reicht aus und er redet tagelang nicht mit ihr, nur um sie dann mit Blumen zu überschütten und ihr zu versichern, wie sehr er sie liebt und braucht. Und Lexis Mutter glaubt ihm natürlich, muss ihm glauben, da sie ihn doch liebt. Und schon wieder ist Lexi die Böse. Wenn John und ihre Mutter streiten, bekommt ihre Halbschwester Iris Angst und bittet Lexi darum, ihr Monster zu machen, damit die beiden aufhören. Ihre Wut ist ihre Waffe, sie zieht Johns Zorn auf sich und beschützt ihre Mutter. Aber wie lange kann Lexi das noch durchziehen, bevor ihr Verhalten ernste Konsequenzen mit sich bringt? Mit John hat diese Geschichte einen wirklich, wirklich guten Bösewicht bekommen. Er ist wahnsinnig manipulativ und dabei so geschickt, dass niemand so recht mitbekommt, wie schlecht er Lexi und auch ihre Mutter behandelt. Als Leser, fängt man an eine echte Abneigung gegen diesen Charakter zu entwickeln, was ich echt ziemlich bemerkenswert finde, da es mir echt nicht oft so geht, dass ich einen der Charaktere wirklich komplett schauderhaft finde. Aber John ist dermaßen gut geschrieben, dass man sich wirklich extrem in Lexi hineinversetzen kann. Zwischenzeitlich konnte ich Lexis Wut auf ihn so gut verstehen, was mich selber überrascht hat, weil ich am Anfang eher das Gefühl hatte mich nicht so gut mit ihr identifizieren zu können, da sie schon eine sehr eigenwillige Protagonistin ist. Grade ihre Zornanfälle und manchmal ziemlich irrationalen Ausraster, machten sie mir zunächst unsympathisch, aber je mehr ich über sie gelernt habe und je mehr ich erfahren habe, wie John sie behandelt, desto besser konnte ich sie verstehen. Grade diese Entwicklung gefällt mir bei diesem Buch unglaublich gut, da sie zeigt, dass nicht alles immer so ist wie es zu sein scheint. Menschen, die schnell wütend werden oder mal etwas vor Wut aus dem Fenster schmeißen, sind nicht immer die Bösen. Wir kennen nie alle Seiten einer Person, wir sehen immer nur eine Facette, ohne die Vorgeschichten zu kennen. Daher sollten wir sehr vorsichtig sein und uns erstmal ein paar mehr Gedanken machen, bevor wir jemanden verurteilen. Lexi zeigt uns, dass es manchmal durchaus berechtigt ist wütend zu sein und dass es dafür auch durchaus gute Gründe gibt. Nicht jedes wütende Kind ist auch gleichzeitig ein Unruhestifter!

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