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Rezension zu
Jene Nacht ist unser Schatten

Intensiv und hochemotional!

Von: Die VOR-Leser
23.08.2021

Jess führt nicht gerade ein Musterleben. Ihr Vater hat die Familie schon vor Längerem verlassen, ihr Bruder starb in einer Massenschießerei in einem Kino und ihre Mutter ist depressiv. Da sie aber nicht genug Geld haben, hat ihre Mutter keine Chance, einen Therapeuten zu besuchen. Auch Jess war bei dieser Massenschießerei dabei. Im Kino. Immer noch denkt sie tagtäglich darüber nach. Wie sie Süßigkeiten geholt hat, die ihrer besten Freundin, die definitiv mit ihrem Bruder flirtete, nicht bekommen wären. Wie sie verschont worden war, wegen dieses einen Racheakts. Auch Lucas verlor seinen Bruder bei der Schießerei im Balcony, dem Kino. Auch er war anwesend und hat überlebt. Er versucht immer noch zu herauszufinden, warum gerade er. Seine Panikattacken und seine Trauer sitzen tief. Als Jess, die sich darum kümmern muss, Geld für sich und ihre Mutter zu verdienen, einen Job bei Enzos annimmt, weiß sie nicht, dass Lucas auch da arbeitet. Als sie aufeinander treffen, löst dies wieder bodenlosen Schmerz und Trauer bei beiden aus. Langsam wird daraus eine Freundschaft. Doch haben sie ein Recht auf ein glückliches Leben? Wow, das Buch hat es echt in sich! Es ist ein hoch emotionales Buch über ein schwieriges, aber wichtiges Thema. Amokläufe und Schießereien passieren immer wieder und die ganze Welt hält den Atem an, wenn sie davon hört, doch „Jene Nacht ist unser Schatten“ hat für mich das Ganze noch einmal intensiver dargestellt. Wenn man von Schießereien hört, bedauert man immer die Menschen, die jemanden verloren haben und fühlt mit ihnen, doch es ist klar, dass man sich nie wirklich so fühlen könnte, wie sie. Es ist unglaublich schmerzhaft zu erfahren, wie es Überlebenden ergeht, und dieses Buch bringt es bedingungslos ehrlich herüber. Ich finde es unglaublich wichtig, solche Bücher zu lesen, da sie nicht nur aufklären, sondern uns auch zu verstehen geben, wie man eventuell Überlebenden helfen kann (z.B. bei einer Panikattacke). Es ist ein Meisterwerk der Autorin und nicht zu unterschätzen. Der Schreibstil ist unglaublich. Ich habe mich richtig in den Stil verliebt und würde gern noch mehr von der Autorin lesen. Auch die Charaktere sind echt gut beschrieben. Ich mochte beide von Anfang an und sie sind von ihrem Charakter her super spannend. Das Cover ist auch echt gut und ich bin ein Fan davon, da ich die Farben liebe. Außerdem zeigt es die melancholische Seite des Buches und die rosa Wolken sprechen auch die Beziehung zwischen Jess und Lucas an. Warnung: Alle Menschen und vor allem Kinder, die nicht gut mit hoch emotionalen Texten zurechtkommen, sollten sich vielleicht überlegen, dieses Buch nicht zu lesen. Außerdem werden sowohl Drogenkonsum, Gewaltausbrüche, Panikattacken und Gedanken, ob man das glückliche Leben verdient hat, beschrieben – Triggerwarnung! Es ist vielleicht gut, dass ihr jemanden erzählt, dass ihr dieses Buch lesen wollt und vorher und nachher mit ihm darüber redet, vor allem wenn ihr noch jünger seid. Das kann euch helfen, mit dem Gelesenen klarzukommen. Insgesamt ist es ein sehr intensives und empfehlenswertes Buch. Ich hoffe, es gefällt euch und passt auf euch auf!

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