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Rezension zu
Das Adressbuch der Dora Maar

Spannende Reise durch ein Adressbuch

Von: YukBook
23.08.2021

Manche Schriftsteller suchen mühsam nach interessantem Stoff für ein neues Buch, anderen fällt er buchstäblich in den Schoß – so wie Brigitte Benkemoun. In einer Vintage Kalenderhülle entdeckt sie ein Adressbuch mit lauter Namen berühmter Künstler wie Bréton, Braque, Cocteau und Éluard. Wir begleiten die Autorin bei ihrer spannenden Detektivarbeit, bis sie schließlich herausfindet, dass es sich um das titelgebende Adressbuch von Dora Maar handelt. Sie nutzt diesen unglaublichen Fund für eine fragmentarische Künstlerbiografie: Statt den Lebensweg chronologisch zu erzählen, knüpft sie sich einen Namen nach dem anderen aus dem Büchlein vor und spürt auf, in welcher Beziehung sie zur Besitzerin standen. So formt sich nach und nach das Bild einer Frau, die ich bisher nur als Malerin und Picassos Geliebte kannte. Ich wusste nicht, dass sie zuvor eine erfolgreiche Mode- und Werbefotografin gewesen war, nach der Trennung von Picasso an starken Depressionen litt und sich immer mehr dem Glauben und der Mystik zuwandte. Manchmal rauchte mir der Kopf bei dem umfangreichen Personenensemble aus Surrealisten, Dichtern, Galeristen, Freunden und Bekannten. Zum Glück schreibt Brigitte Benkemoun sehr unterhaltsam und in einem lockeren Ton, als vertraue sie einer Freundin eine interessante Neuigkeit an. In einer Zeit, in der wir Kontaktdaten digital pflegen, ging für mich ein umso größerer Reiz von diesem Adressbuch und der Vorgehensweise aus. Ich habe die Reise durch das Büchlein zu verschiedenen Orten wie Paris, Ménerbes und Brüssel sehr genossen und dank der akribischen Recherche viel Neues über Dora Maar und ihr Umfeld erfahren. Nun kann ich dem berühmten Gemälde "Weinende Frau“ von Picasso ein Gesicht zuordnen.

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