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Rezension zu
Die schwarze Macht

Die schwarze Macht, vorsicht Spoiler

Von: Götz Piesbergen
13.06.2015

Es vergeht kaum ein Tag, wo es nicht eine neue Schreckensnachricht aus dem Gebiet gibt, wo der Islamische Staat herrscht. Dieses Gebilde hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Terrororganisation ohne Gleichen entwickelt. Doch woher kommt sie? Wie kann es sein, dass sie allen Versuchen, sie auszulöschen, widerstanden hat? Wie ist überhaupt das Alltagsleben in den besetzten Gebieten? Das sind Fragen, die der SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter versucht in seinem Buch "Die Schwarze Macht: Der 'Islamische Staat' und die Strategien des Terrors" zu beantworten. Der Autor wurde 1968 geboren. Er studierte Islamwissenschaften und spricht fließend Arabisch. Der war "Journalist des Jahres 2012" und hat für Die Zeit und den Stern geschrieben. Er ist einer der letzten Reporter, die noch aus Syrien und Nordirak berichten. Vorab macht Christoph Reuter klar, dass er für viele seiner Aussagen keine direkten Quellen hat. Vielmehr verlässt er sich auf die Aussagen von Flüchtlingen, die er interviewt hat. Doch das tut der Aussagekraft seines Buches keinen Abbruch. Denn vieles, was er zu berichten weiß, hat trotzdem Hand und Fuß und weiß zu überzeugen. In seinem Band versucht er dabei jeden erdenklichen Aspekt bezüglich des "Islamischen Staates" abzudecken. Er beschreibt über mehrere Kapitel hinweg, die diese Organisation entstanden und an die Macht gelangt ist. Ebenso geht er auch auf den Umgang der Medien mit dem "IS" ein und wagt unter anderem auch einen Ausblick auf das, was geschehen könnte. Eins macht er von vorneherein klar. Das, was der "Islamische Staat" praktiziert, hat nicht wirklich etwas mit Religion zu tun. Denn der Koran wird sehr frei ausgelegt. Er ist, so Herr Reuter, nur Mittel zum Zweck, um die Unterdrückungsmaßnahmen zu rechtfertigen. Und natürlich halten sich die wahren Machthaber in keiner Weise an ihre eigenen Regeln. Auch das ist eine von vielen Erkenntnissen, die man aus diesem Buch gewinnen kann. Er beschreibt dabei auch schonungslos die Fehler der USA und der anderen Staaten, die direkt oder indirekt zur Gründung des Islamischen Staates geführt haben. Dadurch ist der Band auch eine erhellende Lektüre, da so die Hintergründe deutlich gemacht werden. Sein Ausblick in die Zukunft ist dabei nur wenig hoffnungsvoll. Zwar beschreibt er deutlich die Fehler, die der Islamische Staat macht. Aber andererseits macht er auch klar, dass diese Organisation sich bislang als sehr überlebensfähig erwiesen hat. Die Zukunft ist demnach unklar, mit einer Tendenz zum Schlechten. Das Buch ist ein Must-Read für die Leute, die mehr über den "Islamischen Staat" erfahren wollen. Es ist ein "Klassiker" und hat den "Splashhit" verdient.

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