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Rezension zu
Die geheime Braut

Er begehrte sie - er sammelte sie - er tötete sie... (Zitat Seite 439)

Von: Floh
12.06.2015

Ein fesselnder und atmosphärischer historischer Roman auf realen Säulen mit mörderischer Spannung und atemberaubernder Schreibkunst zur handelnden Epoche. All das vereint die ambitionierte Autorin und promivierte Historikerin Brigitte Riebe in ihrem fesselnden Werk "Die geheime Braut". Ein geballter und thematisch hoch interessanter historischer Roman mit solider deutscher Geschichte zu Zeiten des Reformators Martin Luther und seiner Frau Katharina von Bora. Spannend, hintergründig, fundiert und voller Verbundenheit zur Epoche mit überaus ausgereifter Recherche. Erschienen im Diana Verlag (http://www.randomhouse.de/diana/) Inhalt: "Eine junge Nonne, ein begnadeter Maler und eine unheimliche Mordserie Wittenberg 1528: Bettelarm verschlägt es die ehemalige Nonne Susanna in die Lutherstadt. Dort trifft sie den Maler Jan aus der Werkstatt von Lucas Cranach, der drei junge Frauen nackt porträtieren soll. Doch kaum ist die erste der Grazien gemalt, wird sie tot aufgefunden. Eine zweite Frau steht Modell und wird lebendig begraben. Susanna, längst in Jan verliebt, bietet sich als Lockvogel an – mit verhängnisvollen Folgen …" Zum Schreibstil: Die Autorin Brigitte Riebe habe ich erst kürzlich mit "Die Versuchung der Pestmagd" für mich entdeckt, und mit ihr auch wieder die große Freude an historischen Romanen. Die Autorin und Historikerin Brigitte Riebe überrascht mich auch hier in "Die geheime Braut", in diesem spannungsgeladenen, fundierten und atmosphärischen Roman gleich in den ersten Seiten mit einer tiefen Verbundenheit, viel Sympathie, einer anderen Epoche, Idyll und schafft sofort eine Nähe zum gespannten und gebannten Leser. Sehr bemerkenswert und gekonnt formuliert ist Brigitte Riebes Sprachgewandtheit. Keinesfalls gekünstelt, sehr anmutig, gehoben und der einstigen Zeit entsprechend. Neben der Sprachkunst des historischen Romans setzt sie auch auf entsprechendes Flair und Atmosphäre, und entsprechend eingestreut und verwebt sind all die historischen Fakten, Gepflogenheiten und Bräche, ebenso die prägenden Landschaftsbilder des flurierenden Wittenberg. Neben verschwörerischer Spannung, einer ersten Leiche und verhängnisvollen Verstrickungen und Anschuldigungen, setzt die Autorin auf viel Gefühl, Emotionen und Gewissensbisse. Brigitte Riebe schafft es auf den ersten verstrichenen Seiten bereits den Leser einzubinden und eine unglaubliche Verbundenheit zu schaffen. Eine Verbundenheit zur Thematik, zur Epoche, zu realen Persönlichkeiten, zu ihren erschaffenen Charakteren und zur Epoche samt Schauplätze. Brigitte Riebe lebt und liebt mit ihren Protagonisten und schreibt voller Eifer, Einsatz und Herzblut. Genau das ist es, was mich an der Schreibkunst und an dem Talent der Autorin fasziniert, begeistert und mitreißt: Ihre Nähe zu den Büchern und Hintergründen. Erste Fragen tauchen auf, Dinge stellen sich als Schleierhaft dar, und auch Susanna und ihre Gefährtin Binea, die beiden ehemaligen Nonnen, bergen ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit. Dem will und MUSS der Leser natürlich nachgehen. Die Thematik ist ausgesprochen galant und basiert stellenweise auf wahren Begebenheiten der Akteure. Neben Mord und Hinterhalt blicken wir in verwirrende Familienmachenschaften, Wissenschaft, Aberglaube, Glaube, Rache und Hurerei. Autorin Brigitte Riebe versteht ihr Können, selbstsicher und mit ausgiebiger Recherche begibt sie sich in die vergangene Zeit. Wenn man sich über die Autorin informiert und auch das interessante Nachwort zum Roman liest, wird man sehen und anerkennen, welche Verbundenheit sie zu ihren Romanen pflegt. Ganz großartig und lobenswert! Schauplätze: Die geformten, realen und überaus detaillierten Schauplätze haben mich wirklich absolut überzeugt und begeistert. Hier gibt es nicht nur Orte des Grauen und des Mordes. Nein, hier gibt es enorme Atmosphäre, Gesellschaftsformen, Handel, Kirche und die Härte des damaligen Lebens. All die atemberaubenden Kulissen aus Malerwerkstatt, Luther-Haus, Marktplatz, Flussufer und Stadtmauern Wittenbergs wird stets gespickt mit Nuancen aus Glaube, Kirche, Aberglaube und Hurerei. Ein überaus hilfreiches Nachwort am Ende des Buches hilft bei Namen der reellen Personen und den Orten und Gebäuden des damaligen Wittenberg. Historische Atmosphäre, dörfliche Verschwiegenheit und Schutz des eigenen Ansehens, basierende Fakten und reelle Orte und Namen runden die Schauplätze fein ab. Autorin Riebe gibt in ihrem Roman immer ein authentisches und zeitgemäßes Bild der Schauplätze wieder. Dies bezieht sich nicht nur auf das Stadtbild, nein, sie entführt den Leser an die Örtlichkeiten, zeigt das Leben und Leiden der Familien, der Wissenschaftler, durchforstet alte Berichte, besucht Familien und Dörfler, durchdringt die Kirche und das Freudenhaus, zeigt die Beweggründe der Verschwiegenheit, zeigt die moderne Kunst der Malerei, den kirchlichen Wandel, die Zeit der Reformation, Recherche und Ermittlung... Hier lobe ich die intensive und authentische Recherche der Autorin. Sie schreibt mit viel Hintergrund, eigenem Wissen und Erfahrungen und ausgiebiger Kenntnis. Hier spürt der Leser viel Herzblut und Verbundenheit zur Epoche um 1528 und zur Geschichte rund um die Frauenmorde der Modelle für das Gemälde der drei Grazien. Sehr genau hat sie die Eindrücke eingefangen und gibt diese im Buch an die Leser weiter. Brigitte Riebe hat in trefflichen Momenten immer ein sehr genaues Bild der Umgebung geschaffen und überzeugt und überrascht mich genau damit vollkommen. Charaktere: Auch bei der Wahl der Charaktere punktet die Autorin. Zur einprägsamen Kulisse Wittenbergs um 1528 hat Riebe genauso einprägsame Persönlichkeiten in ihrem historischen Roman erschaffen. Eine Zusammenstellung aus reellen Persönlichkeiten und Fakten und aber auch fiktiven Charakteren. Riebe hat ihre Recherchen auf ihre handelnden Personen umgemünzt und ein enormes Bild spannender und einflussreicher Charaktere geschaffen. Die Leiden und Sorgen der ehemaligen Nonnen Susanna und Binea, das harte und arbeitsreiche Leben der Lutherin und ihrem Gatten Martin Luther, der Malermeister Cranach mit seinen Söhnen und Gesellen, der Apotheker Relin mit seiner Gemahlin Margaretha, die Schwarze Griet aus dem Freudenhaus und der unbekannte maskierte Auftraggeber des Gemälde, nicht zuletzt Geselle Jan Seman, der das Werk vollenden soll. Aber noch viele weitere Personen und Nebenrollen werden wichtig sein und uns Leser im Buch begegnen, wir erleben wir viele einflussreiche Persönlichkeiten und Konstellationen. Und nicht nur die Opfer hinterlassen eine Handschrift. Zwielichtig, bestialisch, korrupt und machthungrig. Die Autorin schenkt den Lesern ein genaues Bild ihrer über sich hinauswachsenden Hauptprotagonistin Susanna und bewahrt jedoch auch einige Geheimnisse ihrer Vergangenheit und ihres Denkens. Bei der Ausformung und Darstellung der einzelnen Charktere aus Haupt- und Nebenrollen hat die Autorin aus den Vollen geschöpft. B. Riebe schafft hier ein stimmiges Bild der Persönlichkeiten und formt das passende Umfeld, die passende Aura und den Status der Charaktere gleich dazu. Eine sehr runde und feine Mischung aus Hauptprotagonisten und wichtigen Nebenrollen. Gleich zu Beginn ermöglicht die Autorin ihren Lesern ein klares Bild der Einzelnen und lässt aber auch genügend Spielraum für eigene Mutmaßungen und Recherchen. Eine stimmige feine Ausarbeitung zur jeweiligen Zeit der Handlung und mit Bezug auf die Historie und den sich häufenden Mordfällen. Meinung: Zuerst möchte ich die einzigartige Schreibkunst und Nähe dieser Autorin hervorheben. Vor vielen Jahren habe ich "Die Wanderhure" von Iny Lorentz gelesen und blieb unvergessen. "Die geheime Braut" von Brigitte Riebe reicht an dieses Buch heran und begeistert mich ebenso sehr und trefflich. Wahre Begebenheiten und Personen mischen sich hier mit der Fantasie der Autorin, so stammt ein wunderbar glaubwürdiges und unterhaltsames Werk aus der Feder dieser ambitionierten und verbundenen Autorin. Hier ist einmal der Umgang mit den hiesigen Sitten, das gelobte Ansehen der Wittenberger, die Macht des Deckmantels der Vertuschung und des Schweigens, die verbotene körperliche Lust, das Geld und auch der schnelle Abstieg und Verlust von allen Lebensgrundlagen und vor allem der Einfluss der Kirche und des Fürsten. Aber auch die Wichtigkeit der eigenen Wurzeln, der Familie, die Brocken der Vergangenheit, die Verletzlichkeit der Liebe, das zarte Band der Verbundenheit...der Weg in die Vergangenheit und der eigene Schatten der überwunden werden muss, und auch der sensible Umgang mit Lebenslügen und echter Freundschaft. Hier hat Brigitte Riebe sehr genau auf das Ausmaß geachtet um nicht in einen Liebesroman abzuschweifen und ich finde es ist ihr sehr galant gelungen. Eine perfekte Mischung und ein perfekter Mix aus zwei wichtigen Säulen, auf denen dieser 1A historische Roman gebaut ist. Manches wirkte auf mich im Geschehen sehr beklemmend und ich musste beim Lesen häufig meinen Blickwinkel verstellen, das hat mir wirklich gut gefallen. Ich wurde unterhalten, durfte gespannt die Dinge verfolgen, wurde in die Irre geführt und fühlte mich in das Geschehen samt Nervenkitzel eingebunden. Ich habe glaube ich noch nie eine so ansprechende Mischung aus Krimi und Historie samt Emotionen gelesen. Riebe bedient viele Emotionen und glänzt mit Spannungsspitzen und Erholungsinseln und Überraschungen und den vielen Problemen der vergangenen Zeit und auch den Problemen auf den Weg der Machenschaften und Intrigen. Bestialische Verstrickungen, abgründige Hintergründe und die Schicksale spielen hier eine zentrale Rolle im Roman, das macht das Buch erst zum richtigen Lesegenuss, gepaart mit unschlagbaren Charakteren. ungern vergleiche ich Autoren und dessen Werke untereinander, aber hier muss ich es einfach mal erwähnen. Die Autoren Iny Lorentz haben mich einst zu historischen Romanen geführt, durch Brigitte Riebe habe ich diese Leseleidenschaft wieder entdeckt.... Pressestimme: ""Ein historischer Roman mit mörderischem Inhalt beleuchtet Glauben, Aberglauben und Moral des 16. Jahrhunderts. (Mords-)Geschichte zum Miterleben.“ (Zitat: Wiener Zeitung)" Die Autorin: "Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Zu ihren bekanntesten historischen Romanen zählen "Pforten der Nacht", die beiden erfolgreichen Jakobsweg-Romane "Straße der Sterne" und "Die sieben Monde des Jakobus" sowie "Die Braut von Assisi" über das Leben des heiligen Franziskus. Und jetzt im Diana Taschenbuch: "Die Pestmagd", ebenfalls ein neuer Roman von Brigitte Riebe über das verheerende Peststerben in Köln um 1540. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München." Zum Cover: Das Cover ist eine stimmige Einladung zum spannenden und historischen Roman. Stimmig gewählt und dem Genre entsprechend. Fazit: Das Buch lässt mich zurück, mit einem wirklich positiven Gefühl für einen sehr gut recherchierten und mit Herzblut geschriebenen Roman zu Zeiten Martin Luthers mit einem Stück deutscher Geschichte! Uneingeschränkte Leseempfehlung! Dieser Titel ist ein richtiger 5 Sterne Geheimtipp!

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