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Rezension zu
Power

Buch mit Diskussionspotential

Von: Buchwoerter
04.08.2021

Ein völlig verrücktes Buch mit einer einzigartigen Handlung. 🌱 Das Mädchen Kerze verspricht der alten Hitschke ihren entlaufenden Hund namens Power zu finden. Kerze hält immer ihre Versprechen. So begibt sie sich schnell auf ihre akribische Suche. Immer mehr Kinder des Dorfes schließen sich ihr an. Und schon bald verschwinden alle Kinder im angrenzenden Wald. Die hiesigen Dorfbewohner sind völlig verunsichert und möchten nur ihre Kinder zurück. Dieser Roman, nun als Taschenbuch erhältlich, passt in keine Schublade hinein. Es ist eine Mischung aus Märchen und Gesellschaftskritik. Mit Sicherheit ist diese abstruse, aber dennoch geniale Story nicht für jeden/jede etwas. Mir hat die außergewöhnliche Handlung sehr gefallen, auch wenn sie überhaupt nicht realitätsnah ist. Die einzelnen Charaktere wurden sehr stark und eindeutig gezeichnet. Kerze mitsamt ihrer Wildheit und Starrsinnigkeit kann man sich bildlich vorstellen. Auch Hitschke, die unsichere alte Frau, lässt einen in ihre Welt, was durch einen allwissenden Erzähler ermöglicht wird. Das Dorf und seine Bewohner bleiben einem teilweise etwas fern, auch wenn man ihre Beweggründe gut nachvollziehen kann. Insgesamt ist die Handlung eher düster, verwunschen und so ganz ist mir die Gesellschaftskritik zu schwammig. Kerze wächst zwar vaterlos in einem Dorf auf und hat das Gefühl alles alleine schaffen zu müssen. Die Erwachsenen sind sehr mit sich selbst beschäftigt und es gibt keine richtige Gemeinschaft. Trotzdem ist mir die Kernaussage zu vage oder ich habe sie schlicht weg überlesen. Die Kinder „verwildern“, da ihnen nicht genug Aufmerksamkeit nahe gebracht wird. Die Sprache ist in kurzen Sätzen gehalten und oftmals aus kindlicher Perspektive geschildert. 📖 Ein Roman der sich in kein Raster schieben lässt. Irgendwie ist es ein Märchen und dann doch eine Gesellschaftskritik. Ein außergewöhnliches Buch mit viel Diskussionspotential, welches mit Sicherheit nicht jedem zusagt. [4/5]

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