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Rezension zu
Die Wim-Hof-Methode

Gute Impulse, unstrukturiert und lückenhaft präsentiert

Von: @__exlibris
02.08.2021

Die Wim-Hof-Methode, die der Autor ganz unbescheiden nach sich selbst benannt hat, beruht auf drei Säulen: Atem-Übungen, Kälteexposition und mentaler Affirmation. Der Ratgeber beginnt ganz klassisch mit autobiographischen Erzählungen aus der Kindheit und Jugend, die letztendlich das Finden der titelgebenden Methode erläutern sollen. Leider wird das Buch dann schnell sehr unstrukturiert und verliert sich zunehmend in unwichtigen Details, Wiederholungen und Übungen an (für mich) falschen Stellen. Die Ergebnisse von Studien hätte man zum Beispiel - trotzdem weiterhin leserfreundlich - auch übersichtlicher zusammenfassen und präsentieren können. Bei Ratgebern ist mir grundsätzlich wichtig, dass ich - auch wenn ich das Buch zunächst von Anfang bis Ende durchlese - zu späteren Zeitpunkten schnell und unkompliziert einzelne Informationen bzw. Passagen nachschlagen und wiederfinden kann. Die Atemübungen sind zwar optisch hervorgehoben und im Inhaltsverzeichnis genannt, das war es aber auch schon mit der Praxistauglichkeit als Nachschlagewerk. Die autobiographischen Passagen fand ich lesenswert, allerdings brechen diese häufig genau dann ab, wenn es interessant wird. Wie landet ein Heranwachsender aus kleinbürgerlichem, tiefreligiösem Elternhaus in einer Hippiekommune? Wie genau hat er das richtige Maß an Kälte als wichtigen Bestandteil seiner Methode entdeckt? Die Atemübungen kenne ich in sehr, sehr änhlicher Form bereits aus dem Yoga und auch die Affirmationen und mentalen Übungen begegnen einem ebenfalls fast genauso, wenn man sich etwas mit Meditation beschäftigt. Insbesondere was die Kälteexposition angeht, bleibt das Buch hingegen seltsam wage. Zum Einstieg werden kalte Duschen empfohlen. Und dann? Für mich wichtige Hinweise, auf den Schutz der Haut und der Extremitäten vor zu extremer Kälte fehlen fast völlig. Erfrierungen lassen sich nunmal nicht einfach wegatmen und den Hinweis, man solle nichts erzwingen finde ich auch wenig hilfreich, denn für die meisten Menschen dürfte doch genau das erstmal eine extreme Überwindung, also Zwang sein. Aber wie findet man für sich das richtige Maß? Stattdessen wird unzählige Male nebulös von "in die Kälte gehen" und "das Reptiliengehirn aktivieren" schwadroniert. Wahre Erleuchtung scheint es also nur in einem der kostenpflichtigen Kurse zu geben. Fazit: Kalte Duschen habe ich tatsächlich als Routine etabliert und empfinde sie als wohltuend, aber keinesfalls als lebensverändert. Mit Atmung und Meditation habe ich mich bereits vorher beschäftig und werde dies auch weiterhin tun, allerdings nicht zwangsläufig (nur) nach Wim Hofs Anleitung. Das Buch hat mir einige hilfreiche Impulse geliefert, für eine Weiterempfehlung ist es aber zu unstrukturiert und etwas zu sehr auf Wim Hofs Geschäftsmodell ausgerichtet.

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