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Rezension zu
Nachttod

Ungewöhnlich und spannend

Von: Tina
28.07.2021

Hannah Rückkehr auf die Insel Öland ist nicht ganz einfach. Sie ist nicht nur hier aufgewachsen, auch ihr Vater wurde hier zum Mörder. Er wurde gefasst, verurteilt und starb letztlich in der Haft, so dass die Geschichte im Bewusstsein der Bevölkerung zu verblassen begann. Hannahs für viele unerwartete Rückkehr lässt so manches wieder hochkochen, was sich auch in anonymen Drohungen ihr gegenüber äußert. Joel Ihr erster Fall hat es dann auch noch gewisse persönliche Bezüge zu Hannah, denn das Opfer ist Joel, der Sohn von Rebekka, die einst zu ihren engsten Freunden gehörte. Das macht die Gesamtlage nicht wirklich einfacher, denn Hannah sitzt zwischen allen Stühlen. Sie möchte der ehemaligen Freundin natürlich auch vermitteln, dass sie immer noch ihre Freundin ist, was die Ermittlungen nicht einfacher macht. Aber Rebekka schließt in ihrer Trauer ohnehin einfach alle Menschen um sich herum aus. Ausgrenzungen Neben den Kapiteln mit Ermittlungen und Befragungen gibt es auch immer wieder Kapitel aus Joels Sicht, die mir nach und nach Einblick in Joels letzte Tage gewähren. Seine Angst und seine Unsicherheit sind so eindringlich geschildert, dass ich mühelos mit ihm fühlen kann. Sich in so einer kleinen Gemeinschaft nicht angenommen zu fühlen und außerhalb derselben zu stehen muss sehr schmerzhaft sein. Irgendwie kollidieren diese Ausgrenzungen die Joel erlebt mit meinem Bild eines sehr toleranten Schweden - aber ich kenne Schweden auch eher aus Fernsehberichten und nicht als Einwohnersicht. Perspektivwechsel Die Perspektiven in dieser Geschichte wechseln immer mal wieder und dadurch lerne ich z. B. auch Hannas Kollegen Erik besser kennen. Er versucht für Hannah da zu sein, da er ihre Problematik kennt und versteht - aber Hannah ist viel zu reizbar um das wahrzunehmen. Mir tat das manchmal schon fast ein bisschen leid für den armen Kerl. Aber neben dem sehr aufreibenden aktuellen Fall versucht Hannah auch immer noch ihre Vergangenheit und alles das, was damals passiert ist, aufzuarbeiten. Ungewöhnlich Insgesamt ist Nachttod eine sehr zurückhaltende, aber trotzdem sehr spannende, Geschichte über menschliche Schicksale.Das Opfer Joel wird als junger Mann auf der Suche nach seiner Identität dargestellt und alles befasst sich mehr mit dem Verlust den sein Tod darstellt, als mit dem reinen Verbrechen. Die Autorin hat es geschafft, alle vorkommenden Charaktere sehr präzise und voller unterschiedlicher Facetten zu beschreiben so dass ich immer weiter in die Geschichte hineingezogen fühlte. Mein Fazit: Nachttod von Johanna Mo ist sicher kein üblicher Krimi, aber trotzdem fand ich ihn außergewöhnlich fesselnd. Ich mochte die zurückhaltende Schreibweise und die Tatsache, dass es mehr um das Opfer als um den oder die Täter ging. Ich bin gespannt, wie diese Reihe weitergeht.

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