Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Zug der Waisen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es hätte so gut werden können!

Von: Nadine
10.06.2015

Ich bin immer auf der Suche nach etwas neuem. Einem außergewöhnlichen Thema. Vorallem, wenn es um historische Romane geht. Dieses Genre wird oft von den selben Themen dominiert und das Buch versprach mir etwas Neues zu erzählen. Einen Teil der Geschichte, den ich noch nicht kannte. Denn ganz ehrlich, mir waren diese Orphan Trains, bis dahin, vollkommen unbekannt. Ich wusste, ich wollte dieses Buch lesen. Ich war wirklich enthusiastisch und begann es (kurz vor der Leipziger Buchmesse) zu lesen. Letzte Woche hab ich es endlich zugeklappt. Und das sagt glaube ich Einiges. Ich habe eine Gefühlte Ewigkeit für das Buch gebraucht. Das lag sicherlich nicht an dem Thema, das wirklich spannend ist, oder an dem Schreibstil der Autorin ... wobei ... er doch einiges dazu beigetragen hat, dass ich fast zwei Monate für grade mal 350 Seiten gebraucht habe. Das Buch behandelt ein sehr emotionales Thema. Waisenkinder. Und zwar auf mehreren Ebenen. Da ist zum einen die Geschichte von Vivian, die Anfang des letzten Jahrhunderts ihre Familie bei einem Hausbrand verliert und in einem dieser Orphan Trains landet. Und auf der anderen Seite die Geschichte von Molly, auch Waise, die den Dachboden der alten Vivian entrümpeln soll und so deren Geschichte mitbekommt. So weit, so gut. Der Zug der Waisen ist für mich einfach eins von den Büchern die so gut hätten sein können, es aber nicht geworden sind. Die Autorin wollte einen großen Wurf, und hat es einfach nicht hinbekommen. Ja, das Thema war toll, aber sie konnte es nicht rüberbringen. Dazu war es einfach zu unemotional. Ein kalter Bericht von Ereingissen, die eigentlich mich eigentlich hätte berühren sollen. Manche Passagen lasen sich wie Wikipedia Einträge ... und ich war wirklich versucht sie einfach zu überblättern. Was mich aber wirklich hat schlucken lassen, waren die Charaktere. Ich bin ja ein Charakterleser. Ich brauch streitbare, vielschichtige Charaktere. Leute mit Ecken und Kannten und der Zug der Waisen war voll mit Stereotypen. Es beginnt schon am Anfang. Mollys fundamentalistische Pfelgemutter, die sie nur aufnimmt wegen $$. Die Autorin hat aus Molly einen Goth gemacht (um zu zeigen wie aufrührerisch und rebellisch sie ist) aber auch hier: Klischees und hauchdünne Weiterentwicklung der Figur. Eigentlich sind die Lebensläufe von Vivian und Molly fast identisch und überall nur stereotype Figuren. Saufende Pflegeväter (bei beiden); gemeine Pfelgemütter; die gemeine Dame bei der Wohlfahrt. Wenn die Figuren mir schon nichts geben und ich dann nichts bei dem Buch empfinde, weil der Schreibstil über weiter Flächen eher an ein Sachbuch erinnert ... dann kann ich mich nur noch auf die Geschichte stürzen und auch die war, über weite Strecken, einfach 0815-Standard. Fazit: Ein Buch, dessen Thema mich sofort neugirieg gemacht hat, aber dass es am Ende nicht geschafft hat mich auf irgendeine Art zu fesseln 2,5/5 Sternen

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.