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Rezension zu
Der Bruder des Wolfs

Macht sehr viel Spaß, ist aber nicht ganz so gut wie Band 1

Von: Das Bambusblatt
12.07.2021

„Der Bruder des Wolfs“ erschien in Deutschland bereits in verschiedenen Verlagen, unter unterschiedlichen Titeln. Als „Der Bruder des Wolfs“ erschien es am 18.09.2017 im eBook-Format und am 16.10.2017 als Printausgabe im Penhaligon Verlag. Nachdem Fitz im ersten Band der „Weitseherchronik“ dem Leser berichtete, wie er an den Königshof kam und die sechs Provinzen sich der Bedrohung der roten Korsaren stellten, ist der zweite Band erneut voller Probleme für den Bastardsohn des Prinzen. Die Intrigen am Hof gehen weiter, die roten Korsaren gewinnen immer mehr an Macht und der König ist nun durch Krankheit und Verrat mehr als geschwächt. Und erneut ist es Fitz, auf dem sich die Lasten sammeln, während er gleichzeitig versucht, sich endlich ein eigenes Leben aufzubauen. Schon der erste Teil hat mich mit seinem Schreibstil und den Charakteren wirklich überzeugt, aber der zweite Band setzt noch einmal einen oben drauf. Zwar ist der Schreibstil noch derselbe, aber die Geschichte nimmt wirklich an Fahrt auf. Das Buch knüpft nicht ganz perfekt an das Ende des ersten Teils an – dort ist Fitz bereits auf dem Nachhauseweg, die ersten Seiten des zweiten Bandes drehen sich jedoch darum, ob er zurückkehren wird oder nicht. Das tut er und weitere Jahre des Kampfes liegen vor ihm. Mit sich selbst, denn sein Körper hat die Vergiftung nicht so gut verarbeitet. Gegen Edel, der noch immer an die Macht kommen möchte. Die roten Korsaren entwickeln sich währenddessen zu einem immer größeren Problem und auch privat geht es bei Fitz ordentlich her. Er versucht Veritas und seine Braut zusammenzuschweißen, muss zusehen, wie sein König dahinsiecht, verbindet sich mit einem neuen Tier, kümmert sich um die Liebe und muss den Hass der Kordiale ertragen, die ihn verachtet. Da „Der Bruder des Wolfs“ technisch auf derselben Ebene wie „Die Gabe der Könige“ ist, habe ich, wie gesagt, nicht viel Spezielles dazu zu sagen. Noch immer gehört die Reihe zu meinen Highlights dieses Jahr und noch immer leide ich mit Fitz mit. Nur einen großen Kritikpunkt kann ich hier anbringen und das ist eine Figur. Molly, Fitz‘ Liebe. Schon seit den ersten Seiten weiß man, dass Fitz einmal Vater werden wird, und man weiß auch, dass er Drogen nehmen wird. Er hat offenbar einen Diener und wohnt in einem guten Haus. Aber man weiß nicht, wen er geheiratet hat oder wie es zu all dem gekommen ist, und das macht einen großen Reiz aus. Es ist so geheimnisvoll und Fitz so sympathisch, dass man alle Bücher verschlingen möchte, um endlich mehr Einsicht zu haben. Gleichzeitig hoffe ich seit dem zweiten Band, dass er nicht Molly heiraten wird. Einerseits bin ich davon überzeugt, dass es so enden wird, andererseits nicht. Vielleicht wird es ja auch Zelarita oder jemand ganz anderes. Molly ist ein schwieriger Charakter und das auf die Art, dass ich es nicht wirklich ignorieren kann. Während eigentlich alle gut darin sind, Fitz wegen allem verantwortlich zu machen, ihn kaum zu leiten und sich dann über seine Fehler zu empören und ihm ein schlechtes Gewissen einzureden, was mir in der Seele wehtut, ist Molly einfach perfekt in der Rolle der zickigen Geliebten. Alles, gleich ob Fitz etwas dafür kann oder nicht, nimmt sie als Beleidigung und Versagen seinerseits auf. Sie mault nur, sie schlägt ihn (und nein, es ist genauso wenig in Ordnung, einen Mann zu schlagen wie eine Frau!) und möchte absichtlich alles falsch verstehen. Gleichzeitig ist sie eine dieser nervigen Charaktere, die sich stärker geben, als sie sind. Aber nicht auf die Art „Ich möchte keine Hilfe, denn ich will keine Last sein“ oder „Ich bin es gewohnt, für mich selbst einzustehen“. Sie ist es auf diese „Ich will stärker sein, als ich bin. Damit ich jedem sagen kann, dass er mein Leid doch ohnehin nicht verstehen kann!“ Weise. Ja, sie hat an einer Stelle einen Kampf mit den roten Korsaren bestritten, aber sie weiß auch sicher, dass Fitz so einen Kampf hinter sich hat und maßt sich dennoch an, ihm ins Gesicht zu brüllen, er verstünde ja nicht, wie es sei, zu kämpfen. Fitz und sie lieben sich und das sorgt natürlich auch für gewisse Aktivitäten. Da sie jung sind, ist an Verhütung erst einmal nur nebensächlich gedacht. Als Fitz sie deswegen bange irgendwann fragt, ob sie schwanger sei und sie es verneint, jedoch wissen will, was er andernfalls getan hätte, antwortet er: „Ich würde euch beide in Sicherheit bringen, damit ihr weder dem Geschwätz ausgesetzt seid noch den Intrigen am Hof oder den roten Korsaren. Ich würde mich um euch kümmern.“ Was sie gleich versteht mit: „Ich würde mich schämen, euch zu haben, würde dich und DEIN Kind aussetzen und nur hin und wieder mal einen Taler an euch verschwenden.“. Es ist allein schon, wie sie an den Hof kommt und behauptet, Fitz hätte ihr alles versprochen und sie eigentlich doch nur benutzt und entehrt. Der Junge ist drei Jahre jünger, war damals 12/13 und war sich gerade einmal bewusst, dass er sie mögen könnte, als Molly ging. Molly zieht sich immer wieder das ganze Buch hindurch und ich frage mich, was es ist, dass Fitz bei ihr bleibt. Liebe, weil er es gewohnt ist, ohnehin der Böse zu sein? Ich verstehe es nicht und wünsche mir, dass dieser Charakter verschwindet und nie mehr vorkommen wird. Aber leider bezweifle ich, dass diese Sache wirklich passieren wird. Das Ende dagegen war äußerst spannend und nervenaufreibend. Ich war noch mehr, als ohnehin schon, gefesselt an die Seiten und bei den letzten Sätzen vor dem Epilog habe ich schon ein Tränchen vergossen. Mein Fazit Mit Molly muss man leider leben. Ihre Szenen sind auch nur verstreut eingebaut, was meiner Meinung nach zwar schon mehr als genug ist, aber ich bin ja nicht Fitz. Dennoch handelt es sich um ein sehr gutes Buch, das einfach Spaß, Spannung und Gefühle mit sich bringt. Für 15€ bekommt man dieses fast 900 Seiten dicke Werk als Printausgabe und da kann man schon nicht viel verkehrt machen, wenn bereits der erste Teil zugesagt hat.

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