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Rezension zu
Botschaften an mich selbst

Wichtige Essays

Von: SandrasLesewelt
05.07.2021

In diesem Buch schreibt Emilie Pine über ihr Leben. In sieben mal kürzeren, mal längeren Essays schreibt sie über diverse Themen in ihrem Leben. Themen, die sie begleitet haben und die sie zu dem Menschen gemacht haben, der sie jetzt ist. Sie schildert aber nicht nur die Situation, sondern beschreibt auch ausführlich, wie sie in der Vergangenheit darüber gedacht hat, warum sie welche Entscheidungen getroffen hat und wie sie heute darüber denkt. Man erkennt eine ganz klare Entwicklung und das sie ihr eigenes Denken und Handeln reflektiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Aspekte dabei schon vor dem Schreiben des Buches in ihrem Kopf herumschwirrten, aber auch, dass manche Dinge ihr erst beim Schreiben gekommen sind. Manchmal ist das Schreiben ja doch ein heilsamer Prozess, der einen erst zum Reflektieren animiert. Es ist ein mutiges Buch, da Emilie Pine wirklich sehr persönliche Dinge anspricht, bei denen viele Menschen sicherlich sagen würden "Das ist privat, das geht niemanden etwas an." und natürlich hätten sie auch mit dieser Denkweise Recht. Aber ich denke, eben weil Emilie Pine so persönliche Dinge anspricht, so intime und private Geschichten erzhählt, wird ihr Buchz authentisch und man kann mitfühlen. Natürlich haben ihre Leser:innen nicht genau dieselben Dinge erlebt, aber zumindest ich konnte mich in manchen Gedanken wiederfinden, habe ähnliche Dinge gedacht oder getan, nur in etwas anderen Situationen oder einfach so, ohne eine passende Situation. Ich habe mir jeden Tag einen Essay vorgenommen, damit dieser auch sacken kann und ich über ihn nachdenken kann. Das würde ich jeder/jedem Leser:in empfehlen. Lest das Buch nicht in einem Rutsch durch. Dafür ist es zu schade. Es gibt so viele Dinge, die angeregt werden, über die man auch selbst nachdenken sollte! Da die Überschriften der einzelnen Essays recht treffend sind, kann man mehr oder weniger erkennen, worum ein Essay handelt. So kann man auch problemlos einen weglassen, wenn dieser einen in diesem Moment zu sehr triggern würde oder man sich im Moment einfach nicht auch noch in Buchform mit diesem Thema auseinandersetzen möchte. So schreibt Emilie Pine über ein alkoholabhängiges Elternteil, über die Pflege und das Kümmern um dieses im Alter und die kaum existierende Dankbarkeit dafür, das Selbstverständliche und eben die Sicht der Angehörigen, die sich so stark von der der Betroffenen unterscheidet. Sie schreibt über unerfüllte Kinderwünsche, Kinderwunschkliniken und den Stress für die Beziehung, den Druck der Gesellschaft, den Druck, den frau sie häufig selbst macht, gesundheitliche Gründe und der allgemeine Stress, der mit diesem immensen Wunsch verbunden ist. Sie schreibt über Familienverhältnisse in Irland in den letzten Jahrzenten und wie Scheidungen unerlaubt waren, wie ihre Eltern sich auch nach der Legalisierung dieser einfach nicht scheiden ließen und fast ihr ganzes Leben kaum Kontakt hatten. Sie schreibt über ihre rebellische Jugend, über Drogen, Sex, Ausreißen, Schulabbrüche, Schulwechsel, Freundschaften und welche, die keine waren, über zweite und dritte Chancen, übers "die Kurve kriegen" und wie sie heute darüber denkt. Und sie schreibt über Feminismus, über Diskriminierung, über die Ungleicheit von Mann und Frau im Beruf, die Ansprüche, den Sexismus, die allgemeine Akzeptanz dieser in der Gesellschaft. Es ist einfach ein wow-Buch.

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