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Rezension zu
Roboterland

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gut recherchiertes Sachbuch mit Weitsicht

Von: madame.poe
28.06.2021

An Sachbücher habe ich mich bisher nicht wirklich rangewagt, umso froher bin ich, mit 'Roboterland' von Jenny Kleeman begonnen zu haben! Gleich zu Beginn möchte ich hier eine große Leseempfehlung aussprechen, weil das Buch wahnsinnig gut durchdacht &einwandfrei lesbar ist! Es gibt vier große Themenkomplexe, die sich in mehrere Unterkapitel gliedern: körperliche Liebe, Ernährung, Fortpflanzung &Sterben. Teil 1 befasst sich mit interaktiven Sexrobotern, die prinzipiell für einsame Menschen herhalten sollen - dieses fadenscheinige Argument wird von Kleeman aber auch schnell ausgehebelt. Diese Puppen entsprechen Idealformen &lassen Frauen damit nur noch mehr zum Objekt werden, an dem man(n) sich befriedigen kann (denn diese Puppen werden überwiegend von Männern genutzt). In Teil 2 untersucht sie künstlich erzeugtes Fleisch &spricht damit den Trend zu alternativen Ernährungsformen an, was ich persönlich sehr spannend fand! Aber wie aufwendig &vor allem kostspielig sowas ist, war mir in diesem Ausmaß nicht klar. Stellt sich zuletzt die Frage, ob diese Erfindung wirklich notwendig ist? Im dritten Abschnitt erfahren wir mehr über die Fortpflanzungsmöglichkeiten der Zukunft. Embryos werden in Beuteln ausgetragen, natürliche Geburten scheinen immer gefährlicher &unnötiger zu werden. Obwohl sich hierbei auch viele Möglichkeiten für z.B. Homosexuelle, Unfruchtbare etc. erschließen, wird die Gefahr &die Stigmatisierung, die dadurch erschaffen wird, ebenfalls thematisiert. Das Sterben wird im letzten Teil zum Thema &schließt damit den Kreislauf. Sterbehilfe, Suizid &die damit einhergehenden Grauzonen &Kommerzialisierungen waren eindrucksvoll, wenn auch teilweise verstörend. Todesmaschinen sollen in Zukunft Menschen in den Tod geleiten, wenn sie das möchten - mit nur einem Knopfdruck. Kleeman hat diese Themenkomplexe umfangreich recherchiert &super verständlich dargestellt. Sie positioniert sich nicht einseitig, sondern betrachtet auch immer die anderen Seiten &diskutiert Vor-&Nachteile. Besonders interessant ist, dass sie hierbei speziell die Auswirkungen auf Frauen thematisiert, die diese Erfindungen aus der männderdominierten Tech-Welt mit sich bringen könnten. Letztlich wird klar, dass die Lösungen nicht in abstrusen Prototypen liegen, sondern in neuen Denkmustern, die die Gesellschaft umkrempeln &es bisher benachteiligten Personen einfacher machen sollten. Das Buch hat mich extrem begeistert!

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