Rezension zu
Nachtgestalten

Nachtgestalten - Jaroslav Rudiš u. Nicolas Mahler Eine Nacht, eine Stadt und zwei Freunde, die wissen, dass es nichts Größeres gibt als die Wahrheit des Moments, in dem die Kneipe schließt. Von Bier zu Bier und von Geschichte zu Geschichte treibend erzählen zwei Nachtgestalten von der Tragik der Liebe, dem Wahnsinn des Lebens sowie den Spuren der Geschichte, die allem zugrunde liegt und nie ganz verschwindet. „Nur die Menschen, denen nichts andere einfällt, die leer sind, die keine Fantasie haben, gehen in die Berge wandern. Mir reichen die Stadt, die Bücher, das Bier.“ In erster Linie hat mich das Buch wegen der Illustrationen angesprochen. Das dunkle Design, die beiden süßen Figuren und der simple, aber besondere Stil gefallen mir richtig gut. Ich könnte ewig drin rumblättern und mir das nächtliche Prag anschauen! Aber auch inhaltlich konnte die Geschichte mich überzeugen. Knappe Dialoge, die mit wenigen Worten viel sagen. Tiefgründig und teilweise schwermütig wirken die Gespräche der beiden Figuren. Sie pendeln zwischen Tragik und Komik, zwischen großen und kleinen Schicksalen, zwischen Weltschmerz und Trost hin und her. Leider ist die Nacht schnell vorbei und zurück bleibt nur der Wunsch auch endlich mal wieder von Bar zu Bar ziehen zu können und über Wisente zu philosophieren. 4/5 ⭐️