Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Dinge, die das Herz höher schlagen lassen

Eine Reise ins alte Japan

Von: Veronika
23.05.2021

Die Finnin Mia ist 38 Jahre und will raus aus dem Hamsterrad. Sie vermietet ihre Wohnung in Helsinki, bewirbt sich um Stipendien und folgt der Hofdame Sei, welche im 10. Jahrhundert im heutigen Kyoto lebte. Sei Shōnagon hat ihr es angetan, insbesondere ihr „Kopfkissenbuch“. Mia will recherchieren und ein Buch schreiben über eine Hofdame, über die heute sehr wenig bekannt ist. Im Wechsel erzählt die Autorin über ihr eher touristisches Leben in Japan, verwoben mit den Aufzeichnungen von Sei. Zur Geschichte von Mia. Die Finnin wagt einen Schritt, den sicher einigen von uns schon im Kopf rumgegeistert ist. Den Job pausieren und einfach mal woanders hin gehen, Träume verwirklichen. Ich mag die Geschichte, insbesondere in einer Zeit, in der man selbst nicht verreisen kann. Mia hängt mit anderen Europäern rum, zu Japanern hat sie kaum Kontakt. Sie reist nach Kyushu, Tokio, besucht japanisches Schauspiel und Tempel, isst Bento-Boxen und freut sich, als sie eine finnische Bäckerei entdeckt. Dazwischen recherchiert sie und sucht Zeugnisse aus der besagten Zeit. Mich erinnert ihre Erzählung stark an eine eigene Japan-Reise und weckt erneut das Fernweh in mir. Japan ist ein so vielseitiges Land und das bringt Mia aus touristischer Perspektive sehr gut rüber. Die Geschichte von Sei. Wie bereits erwähnt ist aus dieser Zeit nicht viel bekannt und es gibt nur wenig Überlieferungen. Darum wird diese Zeit mit eher vagen Vermutungen beschrieben. Teilweise ist es ein Aneinanderreihen von Quellen. Dabei spricht die Autorin Sei Shōnagon „direkt“ an, dieser Dialog ist aber Geschmacksache und war mir persönlich zu langatmig. Was mir gefällt ist, dass Sei wohl schon recht emanzipiert war, aber so genau kann man das dann doch nicht sagen. Fazit: Das Buch kann durchaus lesenswert sein, für Personen die Japan mögen und insbesondere mehr über das sehr alte Japan erfahren wollen. Mir persönlich sagen jedoch japanische Schriftsteller mehr zu um mehr über Land und Leute zu lernen, da dieses Buch aus einer europäischen Sicht geschrieben wurde.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.