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Rezension zu
Das hatte ich mir grüner vorgestellt

Wenn Großstädter gärtnern wollen

Von: Lotta
18.05.2021

Sebastian Lehmann kenne ich in erster Linie von seinen – wie ich finde – sehr genialen Elterntelefonaten, die mir nur allzu oft sehr bekannt vorkommen. Subtiler Humor, der manchmal eher um die Ecke kommt und sicher nicht jedem liegt, aber die Art und Weise des Vortrags finde ich immer köstlich. Keine Frage also, dass ich auch sein neues Buch „Das hatte ich mir grüner vorgestellt“ (Goldmann Verlag) mit großer Begeisterung begonnen habe. Nach einer kurzen Euphorie war es dann aber leider auch schon rum mit besagter Begeisterung. Raus aufs Land und rein in die Datscha heißt es bei Lehmann, aber was an und für sich sehr amüsant beschrieben wird, kommt irgendwie nicht so recht rüber. Vermutlich weil ich mir immer vorstelle, wie Lehmann die einzelnen Passagen mit einem Augenzwinkern und dieser ganz besonderen Betonung lesen würde, fehlt mir genau das hier. Der Witz, der sich in erster Linie durch die Vortragsart entfaltet, kommt im Buch einfach nicht so rum. Die Story ist kur erzählt: Weil in Berlin nebenan seit Wochen gebaut wird, beschließen er und seine Freundin sich einen Garten zuzulegen. Maximal zwei Stunden entfernt (Brandenburg! Schleswig-Holstein!) soll er liegen. Gedacht, gesucht, gefunden. Doch damit geht der Stress, dem man eigentlich entkommen wollte, erst richtig los, denn diverse Semester geisteswissenschaftliches Studium machen halt leider keinen Handwerker. Und so kämpft sich Sebastian durch die Tücken seiner Datscha und wir sind fast live dabei. Es liest sich unterhaltsam, keine Frage, aber mir gibt es leider nicht viel. Die beschriebenen Menschenschläge, mit denen er es zu tun hat, kennt sicher jeder und muss hier grinsen, aber in Summe kein Buch, das irgendwie Eindruck macht. Liegt vielleicht auch daran, dass ich weder in der Stadt lebe, noch sehnsüchtig eine Rasenfläche mein Eigen nennen möchte, denn das habe ich hier gewissermaßen schon. Da greife ich dann doch lieber wieder zu den Elterntelefonaten. Da fühle ich mich besser aufgehoben.

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