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Rezension zu
Krötensex

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Brandaktuell, stark und unterhaltsam - vielleicht aber nicht für jeden was

Von: World_of_a_booklover
18.05.2021

An 'Krötensex' habe ich über zwei Wochen gelesen. In der ersten Hälfte kam ich kaum voran und musste mich quasi aufraffen weiterzulesen. Die zweite Hälfte des Buchs habe ich dann gestern fast in einem Stück gelesen und wirklich sehr gemocht. Der Schreibstil von Franka Frei ist in meinen Augen nicht immer einfach zu lesen und ich glaube man braucht auch etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Abgesehen von den eingebauten Dialekten, Jugendsprache oder ganzen Gesprächen auf englisch, fand ich vor allem am Anfang auch Dinge wie Doppelmoral, Sarkasmus oder auch fast satirische Darstellungen sehr gewöhnungsbedürftig. Ich glaube gerade in der ersten Hälfte der Geschichte, fehlte mir persönlich auch die Lebens- oder Realistätsnähe und Authentizität, um richtig ins Buch eintauchen zu können. In Amerika wurde ich mit Frieda und ihrer Art noch nicht ganz so warm und zurück in Berlin ereilte mich als (im Vergleich dazu "braves") Dorfkind quasi ein Kulturschock. Trotzdem gab es auch hier schon einige Denkanstöße und viele humorvolle Szenen. Der Umschwung kam bei mir in etwa mit dem Start des Praktikums. Mir persönlich erschienen die Probleme von Frieda ab da greifbarer und ich fand ich mich oft in der Situation, wo ich mir dachte "Ja, genau! Ich weis was du meinst". Generell konnte ich Frieda in vielen Punkten absolut nachvollziehen und würde dabei auch sagen, dass die Mehrheit unserer Generation auch schon die selben Gedanken hatte. Manches konnte ich nicht verstehen, aber solche Aspekte waren eher in der Minderheit. Frieda durchläuft in der Zeit, in der man sie begleitet eine enorme Entwicklung, die ich gerne verfolgt habe und die am Ende des Buchs logischerweise noch nicht abgeschlossen ist. Meine Charakter-Lieblinge waren Miro und Culita, bei denen ich mich bei jedem Wiedersehen gefreut habe. Man könnte garnicht alle Themen, die Franka Frei versucht in ihrem Roman anzusprechen, auflisten, solch eine Vielfalt ist geboten. Und ich finde das auch nicht verkehrt, denn alle Themen sind aktuell und im realen Alltag kann man sich auch nicht nur auf eine Auswahl davon beschränken. Sowohl Rassismus als auch Nachhaltigkeit, psychiche Krankheiten oder Body Shaming uvm. sind allgegenwärtig! Franka Frei spielt dabei nicht mit Klischees oder gesellschaftlichen Problemen, sondern stellt eben diese direkt ins Scheinwerferlicht. Neben dem Unterhaltungsaspekt ist das Buch also auch (für mich vor allem im Bereich hormonelle Verhütung) sehr informativ! Das Ende hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn einiges nicht richtig abgeschlossen wurde. Für mich passte es perfekt, war rund und harmonisch. Ich hab mich mit Frieda gefreut und konnte das Buch mit einem zufriedenen Lächeln schließen. Ich glaube aber auch, dass mich viele Gedanken aus 'Krötensex' noch für einige Zeit beschäftigen werden. Fazit: Trotz für mich schwierigem Einstieg, wobei die Geschehnisse oder die Ausdrucksweise mir persönlich zu realitätsfremd waren, ist 'Krötensex' ein humorvoller Coming-of-age Roman über eine 20-Jährige, die sich mit unzähligen aktuellen Theman auseinandersetzen muss. 4/5 ⭐

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