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Rezension zu
Über Menschen

Leute sind auch Menschen

Von: Sonnenschein17
10.05.2021

Dora zieht es aufs Land, ganz weit weg von ihrem fanatischen Freund, der sie erst mit dem Friday-for-Future verrückt macht und später mit Corona. Eigentlich hat sie es schon früher gewusst und sich deshalb – ohne Wissen ihres Lebenspartners – ein Häuschen in den Tiefen der Mark Brandenburg gekauft. Wo sie mit ihrer Hündin "Jochen der Rochen" auf sich allein gestellt leben und arbeiten will. Die Städterin auf dem Land, mit einem renovierungsbedürftigen Haus und einem übergroßen Garten. Schnell merkt sie, dass sie sich wohl zu viel vorgenommen hat. Nun hat sie zwar Nachbarn, doch die interessieren Dora nicht; allerdings interessieren die Nachbarn sich für Dora und das Schicksal nimmt halt seinen Lauf. Dann verliert sie ihre eigentlich feste Arbeit in der Werbeagentur und alles scheint über ihr zusammenzuschlagen. Bei ihr es es nun nicht der Lottogewinn, sondern ihr ziemlich betuchter Vater, der ihr finanziell, aber auch anderweitig hilft. Und Dora, die sich für weltoffen hält, kommt in Gesprächen mit diesen Nachbarn schnell an ihre Grenzen, weil sie unsicher ist, wie sie braunem Geschwafel begegnen soll. In Berlin konnte sie sich immer aus der Affäre ziehen, doch hier muss/müsste sie sich auseinandersetzen, doch so richtig kommt sie nicht mit ihrer Meinung raus. Sie, die angeblich so gut Werbung machen kann, kann sich nicht so artikulieren, wie sie es gern täte. Durch den Bezug auf Corona kam mir halt vieles bekannt vor, auch Gedanken, die wohl fast jeder im Laufe der letzten Monate hatte. Das Aktuelle an dem Buch ist aber nicht nur Corona, sondern sind auch die netten helfenden Nachbarn, die sich als AfDler entpuppen oder gar bekennende Nazis sind. Ja, da kommen Klischees ins Spiel, die zwar nett sind, aber eben Klischees. Das fand ich ein bisschen schade, ich hätte mir auch mehr Wortgefechte gewünscht, leider passt aber gerade das zu Dora, ausweichen, möglichst wenig Konfrontation im Privaten. Mir hat das Buch gefallen, auch wenn das Ende wieder ein Klischee ist.

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