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Rezension zu
RAVNA – Tod in der Arktis

Authentisch, mystisch, spannend

Von: Sylvia Hertel / cybergirl
10.05.2021

Ravna Persen absolviert ihren ersten Tag als Praktikantin bei der Polizeistation in Vardø, einer kleinen Stadt in der Arktis. Schon gibt es einen Toten. Der Großgrundbesitzer Olle Trygg wurde ermordet. Ravna ist Samin und sieht schnell, dass der Tote auf samische Art getötet wurde. Ist der Täter unter ihrem Volk zu suchen? Wurde Trygg Opfer einer alten Fehde? Ravna wird als Samin von ihren Kollegen nicht ernst genommen. Kommissar Rune Thor kommt um den Fall zu übernehmen. Auch er belächelt Ravna, deutet sie dann aber als seine Partnerin aus. Von ihrer Urgroßmutter Léna versucht Ravna mehr über die Rituale ihres Volkes zu erfahren. Und Léna erzählt ihr von der Welt der Toten und von Wanderseelen. „Ravna-Tod in der Arktis“ ist der Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe von Elisabeth Hermann. Bezeichnet ist das Buch als All Age-Roman und empfohlen ab einem Alter von 14 Jahren. Schon wenn man das Buch in der Hand hält spricht es die Sinne an. Die Haptik des Buches ist genial. Man hat das Gefühl, die Kälte und das Eis mit den Fingern zu spüren. Mit Ravna hat die Autorin eine einzigartige Protagonistin geschaffen. Ravna ist neugierig, mutig und auch etwas aufmüpfig. Ein 18jähriges Mädel, dass aus den Traditionen ausbrechen möchte. Ravna möchte die Tradition der rendrifter (Renntierzüchter) nicht fortführen. Sie möchte nicht die dunklen Winter einsam mit den Rentieren auf der Winterweide verbringen. Doch für Samen ist es, außer beim Staat so gut wie unmöglich einen Job zu finden. So hat sich Ravna dazu entschlossen Polizistin zu werden. Sie absolviert ein Praktikum und hat die Hoffnung danach an der Polizeischule angenommen zu werden. Doch Ravna muss schnell die Erfahrung machen, dass sie als Samin nur schwer akzeptiert wird und vor allem nicht ernst genommen wird. Auch bei den Menschen aus ihrem Volk verliert sie an Ansehen, den schließlich ist sie auf die „andere Seite“ gewechselt. Kommissar Rune Thor, der den Fall übernehmen soll ist ein ganz schwieriger Charakter. Nach einem Schicksalsschlag hat er nicht mehr die Ambitionen und ja ich glaube auch nicht mehr die Kraft sich mit dem Fall zu beschäftigen. Auch Ravna hat ihre Probleme mit Rune Thor. Doch trotz aller Schwierigkeiten die die beiden habe hatte es für mich den Anschein, dass Ravna die Einzige ist die einen Zugang zu Thor findet. Rune Thor ist zwar ein Schwieriger Charakter doch ich mochte ihn und er hat die Geschichte sehr bereichert. Ravnas Urgroßmutter Léna hat mir besonders gut gefallen. Über sie ist sehr viel aus der Kultur der Samen in die Geschichte eingeflossen. Die Samen sind für mich schon immer interessant gewesen. Die Informationen über die Kultur und die Rituale die hier in die Geschichte einfließen sind ein wahres Geschenk. Elisabeth Hermann hat mir mit ihren Büchern schon viele schöne Lesestunden geschenkt. Auch „Ravna-Tod in der Arktis“ ist wieder fesselnd geschrieben. Die Beschreibung der Landschaft und der dunklen Winter in der Arktis sind recht bildhaft. Der gut verständliche und flüssigen Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. „Ravna-Tod in der Arktis“ ist ein spannender Thriller mit einem interessanten Hintergrund. Auf jeden Fall wird dieses Buch zu meinen Highlights des Jahres gehören.

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