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Rezension zu
Ein anderer Planet

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Zeitreise

Von: Buchperlenblog
10.05.2021

Tracey Thorn, Singer-Songwriterin in den 90er Jahren, blättert zurück zu ihren Anfängen, im trügerisch idyllischen Vorort Londons namens Brookmans Park. Anhand früher Tagebucheinträge erzählt sie uns von den Erlebnissen ihrer Jugend, und vor allem von dem, was nicht geschah. Eine Zeitreise Tatsächlich wusste ich anfangs nicht so wirklich, worauf ich mich bei diesem Buch eingelassen habe. Ich weiß es auch jetzt noch nicht so richtig. Denn Tracey Thorn, obwohl erfolgreiche Sängerin des Duos Everything but the Girl in den 90ern, war mir nicht bekannt und dennoch wollte ich etwas über ihre Kindheit erfahren. Suburbia bezeichnet sogenannte Trabanten- und Schlafstädte, Vororte größerer Städte, die dazu gemacht sind, den Pendlern ein Gefühl der Wohnidylle zu vermitteln, während die Hektik des Berufsalltags mit dem Feierabend von ihnen abfällt. In genau so einem Vorort wächst Tracey auf. London ist eigentlich nahe genug, um jederzeit hinzufahren, doch in den späten Siebzigern ist es dennoch eigentlich viel zu weit. Ein anderer Planet, sozusagen. Also verlebt die Jugendliche eine, wie sie selbst des Öfteren betont, langweilige Jugend, die wir anhand kurzer Tagebucheinträge mitverfolgen können. Dabei fällt schnell auf, Tracey reduziert ihre Gefühle gewaltig. Anstatt ausschweifend ihrem Tagebuch mitzuteilen, welch kleinen und großen Tragödien hier und da im Leben einer Jugendlichen geschehen sind, beruft sie sich eher auf nicht-gefundenen Dingen bei Einkaufstouren mit ihrer Freundin, dem Nicht-Kuss mit einem Jungen oder der Nicht-Gefühlsduselei, die darauf folgen sollte. Und auch, wenn Tracey Thorn sich dessen bewusst ist, selbst über ihre Art der Tagebucheinträge schmunzeln muss, so füllt sie doch eher selten die Lücken, die diese Einträge bei uns Lesern hinterlassen. Und trotzdem brachte mich dieses Buch näher an diese mir im Grunde völlig fremde Person, brachte mir nostalgische Gefühle, wenn ich an meine eigene Teenagerzeit zurück denke (auch wenn die beiweitem noch nicht so lang zurückliegt, wie es mir manchmal vorkommt), und lies mich erkennen, egal wo und wann wir aufwachsen, Teenagerjahre ähneln sich doch immer ein wenig. Fazit Auch wenn man Tracey Thorn – so wie ich – nicht kennen sollte, so ist das Buch durchaus einen Blick hinein wert. Denn bevor sie aus diesem Vorstadtidyll auszog, war sie genau so ein Teenager wie Du und Ich. Und es hat etwas anheimelndes, nostalgisches, auf die Gefühle einer anderen Person zurückschauen zu können, und sie mit seinen eigenen zu vergleichen.

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