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Rezension zu
Eine bittere Wahrheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schuldig oder Unschuldig?

Von: Sabine
09.05.2021

Ich habe Nicci French schon länger ins Auge gefasst, jedoch nie etwas von den beiden gelesen. Ich weiß nicht so genau warum. Aber jetzt habe ich endlich etwas von ihnen lesen können. Danke noch mal an den C.Bertelsmann Verlag für das Rezensionsexemplar! Dies beeinflusst aber in keinster Weiße meine Meinung zu dem Buch! Das Buch ist als Thriller deklariert. Der Meinung bin ich aber nicht. Es wird ab der Hälfte ungefähr zu einem Justizthriller. Außerdem ist vieles eher Drama. War sie es? Wem kann man glauben? Warum erinnert sie sich nicht? Warum sind alle gegen Tabitha? Keine Frage, es ist spannend, aber Thriller finde ich nicht zu 100 % die passende Bezeichnung. Zu Beginn dieses Buches sitzt Tabitha bereits im Gefängnis und dementsprechend ist die Atmosphäre schon sehr drückend, einengend. Ich habe mich beim Lesen gefühlt, als würde ich selbst in einem Gefängnis sitzen. Dabei wurden hier nur „Alltags“ Situationen in einem Gefängnis beschreiben. Es wurde selten bis gar nicht erwähnt, wie eng die Zellen sind, man bekommt es einfach mit. Das hat diesem Buch natürlich schon einen Reiz gegeben, es weite zu lesen. Außerdem sind die Kapitel sehr kurz, was mich dazu verleitet hat, immer noch „ein Kapitel“ zu lesen. Es war natürlich nie nur eines. Ich hatte einen kleinen Zwiespalt mit Tabitha. Auf der einen Seite finde ich sie sehr sympathisch und ich konnte sie verstehen, gerade was ihre psychische Lage anging. Sie war eine starke Protagonistin und das habe ich sehr gerne gelesen. Sie gibt nicht auf, kämpft sich da irgendwie durch, nimmt kein Blatt vor den Mund trotz ihrer misslichen Lage. Allerdings ging sie mir auch sehr viel auf die Nerven. Ich habe den Kopf geschüttelt und mich gefragt, was sie da gerade tut und warum sie das tut. Die Beweggründe waren mir oft nicht klar. Einige ihrer Handlungen haben schwerwiegende Konsequenten, doch sie macht es, ohne darüber nachzudenken. Am Anfang kam es mir so vor, als würde sie alles ablehnen und Blockieren. Sie lässt keinen ran, will mit niemanden sprechen, wichtige Dinge erwähnt sie nicht. Tabitha hat mit niemanden „zusammengearbeitet“, obwohl das sehr wichtig für ihren Fall gewesen wäre. Ab diesen Zeitpunkt fand ich sie seltsam, ich war verwirrt und völlig irritiert. Trotzdem konnte ich sie bis zu einem gewissen Grad verstehen und mit ihr mitfühlen. Sie blieb mir sympathisch. Zu den anderen Charakteren kann ich sehr wenig sagen. Zum einen sind es sehr viele „Nebenfiguren“, so das ich schnell durcheinander kam, welche Person welche ist. Das hat mich jedoch nicht gestört, denn die Personen waren alle so eigen, ich habe dann jeden an seinen Macken seiner Art zu sprechen oder Sonstiges erkannt. Doch sie blieben alle eher blass. Natürlich gewisse Dinge, die relevant waren, habe ich erfahren, dennoch blieben sie eher blass, selbst wenn das, was ich erfahren habe, eigentlich schon erschüttert. Die Person machte nichts aus, außer das, was sie erzählt und ihre Eigenart. Ich fand das jetzt aber nicht schlimm, denn immerhin geht es hauptsächlich um Tabitha. Die anderen Charaktere waren eher im Hintergrund. Wie oben bereits erwähnt waren die Kapitel wirklich kurz. Das hatte natürlich den Effekt, dass ich immer weiter gelesen habe, weil es sind ja nur drei Seiten. Der Schreibstil war flüssig, leicht zu lesen und verstehen. Dadurch bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Der Plot ist etwas eher Unübliches. Meistens begleitet man niemanden im Gefängnis und dann noch seltener jemand, der aus diesem seine Unschuld beweisen muss. Zumindest habe ich sehr wenig in diese Richtung gesehen und gelesen. An Spannung fehlt es diesem Buch jedoch nicht. Zum einen, weil eben die Kapitel so kurz waren und zum anderen, weil das Thema interessant ist. Sie soll einen Mord begangen haben, zu dem Tag fehlten ihr die Erinnerungen und jetzt sitzt sie im Gefängnis und muss es schaffen zu beweisen, das sie unschuldig ist. Im Buch selbst sind dann auch immer kleine Situationen und Themen die Spannung aufbringen. Es wird also nie langweilig oder zäh. Nichts zieht sich. Noch spannender wurde das Buch natürlich dadurch, das alle Informationen nur aus dritter Hand kamen. Denn Tabitha erinnert sich an nichts. So kann sie die Wahrheit nur mithilfe von anderen rekonstruieren. Ich wusste nicht, ob man dem jetzt trauen konnte. Auch auf das Ende wäre ich nie im Leben gekommen, dabei erscheint es im Nachhinein so logisch.

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