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Rezension zu
Okay, danke, ciao!

,Stimmt nachdenklich ohne aufzutragen

Von: ,Schneiderlein
09.05.2021

Meinung: Katja Hübner beschreibt ihre Eindrücke, ihre Sorgen und Gedanken. Sie schildert ihre zum Teil verzweifelten Bemühungen diesem jungen Mann zu helfen, der ihre Hilfe anfangs nur teilweise oder gar nicht annimmt. Dabei bleibt sie erstaunlich nüchtern, verrät nicht zu viel und geht auch nicht zu tief ins Detail. Dennoch oder gerade deshalb fand ich als Leser einen Zugang zu ihrer Hilflosigkeit – allem voran als jemand, der mit diesen Themen nicht so viele Berührungspunkte hat. Es ist eine persönliche und wahre Geschichte, die dem Leser an vielen Stellen selbst die Wahl lässt, ob er sich tiefgehender mit dem Thema beschäftigen möchte, oder nicht. Es ist die Geschichte einer mutigen Entscheidung, die ein Leben gerettet hat. Und die einen nachdenklich zurücklässt. So greift „Okay, danke. Ciao!“ vorsichtig kritisch das Thema psychische Erkrankungen, vor allem im Bezug auf wohnungslose Menschen auf. Wie diese von unserem System teilweise „vergessen“ werden. Und wie wichtig eine Konstante und der Halt für diese Menschen ist. Es ist kein Aufruf, kein bedrohlicher Moralfinger, der sich über den Leser senkt. Es ist die Bitte manchmal im Leben einen Stopp zu machen, genauer hinzuschauen oder auch bewusster in sich selbst zu horchen. Und genau dies funktioniert dank der Schreibweise und der berührenden Geschichte wunderbar. Fazit: Katjas und Marcs Geschichte hat mich trotz der Nüchternheit bewegt. Ohne einen moralischen Zeigefinger öffnet sie einem etwas die Augen. Noch mehr als auf die Obdachlosigkeit wird das Augenmerk auf psychisch erkrankte Menschen und ihren Platz in der Gesellschaft gelegt. Teilweise kritisch wird auch das System der Hilfe für diese Menschen hinterfragt. Dennoch ist nichts davon aufdringlich oder anprangernd. Am Ende wird man trotz allem nachdenklich gestimmt. Besonders interessant fand ich auch die Worte von Prof. Thomas Bock im Anhang und die einzelnen Stationen und Organisationen, an welche man sich bei Betreffen wenden kann.

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