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Rezension zu
Südlich vom Ende der Welt

Spannend und lehrreich

Von: wanderer.of.words
02.05.2021

Was hat das Fliegen einer Sojus-Kapsel mit einem Aufenthalt in der Antarktis zu tun? Mehr als man denkt: die mitten in der Antarktis gelegene Forschungsstation Concordia ist der Ort auf der Erde der die größte Ähnlichkeit mit einer Station auf einem anderen Planeten oder mit einem Langzeitweltraumflug hat. Daher lässt sich hier beispielsweise erforschen wie sich motorische Fähigkeiten im Laufe einer langen Isolation verändern. Dann es wäre natürlich verheerend, wenn zukünftige Astronauten nach einem Flug zum Mars nicht mehr in der Lage wären sicher zu landen. Das und mehr erzählt Carmen Possnig in ihrem Buch. Die klimatischen Bedingungen sind dabei enorm fordernd: monatelang kein Sonnenschein, dazu Temperaturen bis zu -80 °C. Auch die Isolation stellt eine Herausforderung dar. Das 13-köpfige Team ist über mehrere Monate komplett von der Außenwelt abschnitten, sie haben keine Möglichkeit im Notfall evakuiert zu werden, auch Helfer könnten nicht zu ihnen durchdringen. Das Buch beginnt mit der Auswahl der Bewerber und der Vorbereitung auf die Zeit in der Antarktis. Bereits diese Einblicke fand ich enorm spannend, denn sie umfassen weit mehr als die Koffer zu packen und sich gesundheitlich fit zu halten. Possnig berichtet von den Tests und Forschungen die sie während des Aufenthalts in der Antarktis durchführen muss, welchen Hintergrund und welche Ziele diese haben. Das alles ist so einfach erklärt, dass selbst ich als Laie keine Verständnisprobleme hatte. Der Leser erhält auch einen kurzen Überblick über die politische Lage der Antarktis und die Vereinbarungen der Länder. Das Ganze ist aber so kurz gehalten, dass man interessantes Hintergrundwissen erhält, aber nie durch zu viele Details ermüdet wird. Denn das Hauptthema des Buches ist natürlich der Aufenthalt in der Antarktis. Und über diesen berichtet Possnig mit mitreißender Begeisterung. Einen großen Teil nehmen Berichte über den Alltag ein, denn so einfach wie man es sich vielleicht vorstellt ist das Leben in der Forschungsstation gar nicht. Aufgrund der enorm abgelegenen Lage müssen beispielsweise Ressourcen wie Wasser aufbereitet werden - und schon die Verwendung des falschen Shampoos kann die Aufbereitungsanlage beschädigen. Auch dem Essen, der Zusammenarbeit mit den Kollegen und der Konflikte wird Platz gewidmet. Sehr amüsant fand ich zu erfahren, dass eines der Forschungszelte für regelmäßige Partys verwendet wird und es sogar eine Sauna gibt! Die Temperaturunterschiede zwischen der Sauna und der Außenwelt betragen dabei bis zu 180 °C! Die Erzählung wird abgerundet durch Erzählungen und Vergleiche mit den Zeiten der Polarreisenden Scott, Amundsen und Shackleton. Ein paar dieser Geschichten kannte ich schon, doch da sie nur wenige Seiten einnehmen war das nicht weiter schlimm. Fazit Carmen Possnigs Begeisterung für die Antarktis ist auf jeder Seite spürbar, so dass selbst Menschen die Schnee und Kälte wenig abgewinnen können, von diesem Buch begeistert sein werden. Für mich war es eine sehr spannende Lektüre über einen enorm faszinierenden Ort!

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