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Rezension zu
Der Junge, der den Wind einfing

Zwischen Magie, Aberglaube und Wissenschaft

Von: Jay
30.04.2021

*** Vorsicht kleine Spoiler *** William Kamkwamba schrieb sein Buch zusammen mit dem Journalisten Bryan Mealer, welcher die Erlebnisse in Williams Kindheit und Jugend und dessen Erinnerungen in Worte fasste. Ich dachte zuerst, der Großteil der Handlung würde der Bau des Windrads einnehmen, aber Williams Erlebnisse beginnen bereits im Alter von 5 Jahren. Es beginnt mit den Lebensumständen von Williams Familie und seinem Umfeld und vom harten Kampf um Nahrung, die man während der Regenzeit dem Boden abzuringen versucht. Man bekommt einen sehr guten Einblick in das Familienleben und ich wollte unbedingt wissen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Sehr ausführlich erzählt das Buch von den Lebensverhältnissen der Menschen in Malawi, von den Sitten und Gebräuchen und den vielen Problemen, denen sich die Kleinbauern auf dem Lande täglich stellen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ja, um zu überleben. Mir hat das sehr gefallen und ich bekam einen tiefgehenden Eindruck von Land und Leuten. Was für uns selbstverständlich ist, zum Beispiel fließendes Wasser und Strom im Haus oder eine große Auswahl an Nahrungsmitteln, ist für viele Malawier kaum erreichbarer Luxus. William schreibt eindrucksvoll, wie es ist in einem kleinen Dorf in Malawi aufzuwachsen, wo eine schlechte Ernte monatelangen Hunger und Krankheit für die Menschen und Tiere bedeutet. Er erzählt vom noch tief verwurzelten Aberglauben, den Glauben an Magie und der Rückständigkeit vieler seiner Landsleute, deren alte Traditionen oft auch dem Fortschritt im Wege stehen. Er erzählt von der Korruption der Politiker und von der Rücksichtslosigkeit der Händler, welche die Notlage der Menschen in Krisenzeiten ausnutzen. In diesem schwierigen Umfeld braucht es Menschen wie William Kamkwamba, die von einer positiven Zukunft träumen und die mit Forschungsdrang, Ehrgeiz und Ausdauer diese Zukunft gestalten wollen – trotz der widrigen Umstände. William Kamkwamba – ein Junge, der Hoffnung hat und gibt William will eine bessere Welt für sich, seine Familie und seine Freunde. Er ist lernbegierig, will vieles wissen und für ihn gibt es fast nichts Schöneres, als zur Schule zu gehen und viel Neues zu lernen. Durch sein Interesse an technischen Dingen entdeckt er nach und nach die Möglichkeiten der Stromerzeugung durch Windkraft und träumt von einem eigenen Windrad zur Herstellung von Strom und Licht im Haus der Familie. Mir hat gut gefallen, wie William die Arbeit an seinem Windrad beschreibt und dabei immer wieder improvisieren muss, ein bisschen wie Mark Watney in "Der Marsianer". Geld ist knapp, die Familie ist arm, also muss William sehr viel Mühsal in Kauf nehmen und gehörig seinen Grips anstrengen, bis sein Windrad endlich steht und funktioniert. Immer wieder unterstützen ihn dabei seine beiden Freunde Gilbert und Geoffrey, obwohl ihn viele andere für verrückt halten. Mir hat gefallen, dass William nicht aufgibt, sich nicht beirren lässt, obwohl in seine Schulkameraden auslachen und die Leute mit dem Kopf schütteln. Vielleicht ist es gerade diese Zielstrebigkeit, die mir William als Charakter ans Herz wachsen ließ. Natürlich geht die Geschichte gut aus für William und seine Familie. Doch wird sie irgendwann auch gut ausgehen für Malawi? Das Buch lässt hoffen, obgleich ich vor allem die Korruption in vielen afrikanischen Staaten als großes Problem ansehe. William Kamkwamba hat es geschafft Hoffnung zu wecken und vor allem auch seinen Lesern die Lebensumstände und Probleme seiner Generation in Afrika deutlich zu machen. Vor diesem Hintergrund ist das Buch gut gelungen, wie ich finde Mein Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil ich daraus sehr viel über das Land Malawi lernen konnte. Wer sich also für afrikanische Länder, insbesondere Malawi, interessiert wird sicherlich recht viele Informationen über die Sitten und Gebräuche und die Lebensumstände der Menschen in Malawi darin finden. Sogar einige geschichtliche Hintergründe werden dargelegt. Ein, wie ich finde, wirklich lesenswerter Roman.

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