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Rezension zu
Frühling

Leicht und hoffnungsvoll wie der Frühling

Von: Imke
22.04.2021

Der alternde Filmregisseur Richard Lease trauert um eine langjährige, kürzlich verstorbene Freundin und legt in seiner Verzweiflung den Kopf an einem kleinen Bahnhof in Schottland auf die Schienen. Gerettet wird er von Florence, einem zwölfjährigen Mädchen, das bereits wie durch ein Wunder seine Mutter aus einer Flüchtlingsunterkunft befreit hat und jetzt nach Schottland gefahren ist, begleitet von Brit, die eigentlich für den Sicherheitsdienst des Flüchtlingszentrums arbeitet. In dem schottischen Dorf treffen sie Alda, die für eine Untergrundorganisation arbeitet, die Flüchtlinge befreit, und die sie in ihrem Auto mitnimmt, was allerdings nicht lange gut gehen kann. Dieser Roman hat ganz unterschiedliche Teile und Themen, Smith kritisiert die Politik und speziell Migrationspolitik, thematisiert den Brexit, es geht aber auch um Popmusik, Kunst und Literatur, wie etwa den Dichter Rainer Maria Rilke und die Schriftstellerin Katherine Mansfield, um deren Affäre sich ein Filmprojekt von Richard drehen soll. Wer schon die anderen Bücher des Jahreszeitenquartetts gelesen hat, weiß, dass Smith es den Leser*innen nicht immer einfach macht, Frühling dagegen ist teilweise geradezu leicht, ab und zu kommt eine Roadtrip-Stimmung auf, es ist insgesamt wirklich schön zu lesen. Wie auch in den vorherigen Büchern schreibt Ali Smith sehr eigen, erschafft skurrile Charaktere und greift sich das Absurde, ist politisch und witzig, aber auch poetisch. Die Bücher sind wie zeitgenössische Kunst mit integrierter Gesellschaftskritik, definitiv ein besonderer Roman aus Großbritannien. Aus dem Englischen von Silvia Morawetz.

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