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Rezension zu
Die Mauern von Porto

Gesellschaftkritisch und "anders" spannend

Von: Ulrike Rosina
18.04.2021

UNSER START WAR SO HOLPRIG WIE DAS PFLASTER DER ALTEN GASSEN Die Mauern von Lima haben sich mir nicht gleich von Beginn geöffnet. Mein Zugang war eher etwas unsicher und herantastend. So, als würde ich wirklich vorsichtig durch die ausgetretenen Gassen und über die rund gelaufenen Treppen des alten Viertels laufen. Doch irgendwann hat mich die Atmosphäre gepackt. Mario Lima schildert sie ganz ruhig und vermutlich gerade deshalb so eindringlich, dass ich mich nicht entziehen konnte. Die Angst der Sozialhelferin Marcia, die arrogante Überheblichkeit ihres Onkels sind in jeder Zeile “fühlbar”. Einen weiteren Aspekt bringt die Neue im Team, Tété Marinho, ins Spiel: Die Korruption und das Zweiklassensystem in Portugal. Ausführlich schildert sie ihre Erfahrungen bei ihrer früheren Dienststelle. Wer Geld hatte, konnte sich alles erlauben. Zur Not, indem er oder sie teure, gewiefte Anwälte bezahlen, die Ermittlungen so lange verschleppen, bis sie verjährt sind. Wer arm ist, hat dagegen keine Chance. Die Mauern von Porto von Mario Lima ist unprätentiös und vielleicht gerade deshalb spannend. Man weiß schon früh, wer der Mörder ist, das korrupte System scheint aber keine Chance zu bieten, ihn für seine Taten haftbar zu machen. Kein Wunder, dass der Ruf nach Selbstjustiz nicht weit ist. Ich lege Die Mauern von Porto allen ans Herz, die gerne einen Krimi lesen, der tiefer geht und – wie in diesem Fall – auch gesellschaftskritische Aspekte einfließen lässt.

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