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Rezension zu
Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

Rezension: "Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre" Marie Lacrosse

Von: paulasbibliothek
18.04.2021

„Das Kaffeehaus – Bewegte Jahre“ von Marie Lacrosse Wien ist der Spielort des ersten Bandes dieser Kaffeehaus-Trilogie und wie das nun einmal so ist, liest man ab und an sehr gerne Bücher, die in der geliebten Heimatstadt spielen. Das Kopfkino ist vorprogrammiert! Da ich historische Romane aller Art – besonders jene die von europäischen Königshäusern handeln – schon immer mochte, überrascht es nicht, dass der Roman über die Kaiserstadt Ende des 19.Jahrhunderts genau etwas für mich war. Der Alltag der jungen Protagonistin Sophie ist geprägt durch die Schikanen ihres Stiefvaters, der darauffolgenden regelmäßigen Flucht ins geliebte Kaffeehaus ihres Onkels und ihrer intensiven Freundschaft mit Mary Vetsera, die für den Habsburger-Kronprinzen Rudolf (den einzigen Sohn von Sisi und Franzl) schwärmt. Zentrum der Handlung ist Sophies Aufwachsen in der gehobenen Wiener Gesellschaft und weiters die sogenannte Mayerling-Affaire rund um den Kronprinzen. Meine Zurückhaltung mehr zu verraten hat den Grund, dass auf dem Klappentext eine Textstelle von S. 450 abgedruckt wurde und mein Leseerlebnis durch diesen Spoiler merklich gedämpft wurde. Der Inhalt des knapp 700-seitigen Romans ist sehr dicht und aus den spannenden Ausführungen der Autorin im Nachtrag „Wahrheit und Fiktion“ geht hervor, dass die eingearbeiteten Abläufe zu einem Großteil historisch korrekt sind. Natürlich habe sie sich dabei aber manchmal für eine von vielen möglichen Versionen entscheiden und bestehende Leerstellen in den Quellen fiktiv auffüllen müssen. Diese Aufarbeitung des historisch sehr uneindeutigen Stoffes ist ihr elegant gelungen! Lacrosses Version der Darstellung der Ereignisse ist plausibel. So wird etwa Sisi nicht im Sinne eines „Mythos Austria/Romy Schneider“ Kitsch dargestellt, sondern ganz im Gegenteil als steife, strenge und etwas eigenartige Frau präsentiert, die unfähig ist ihrem Sohn die Liebe zu schenken, die er eigentlich benötigt. Sehr gelungen fand ich unter anderem das Ende, welches den Auftakt für einen neuen spannenden Handlungsstrang im zweiten Teil der Trilogie legt. Fazit: Ich werde definitiv weiterlesen! – Allerdings ohne mir davor den Klappentext auf der Broschur durchzulesen. 😉

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