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Rezension zu
Und am Ende werden wir frei sein

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührender Historienroman

Von: buch_zeit
17.04.2021

Ich möchte Euch diesen bewegenden Roman vorstellen. Mir scheint, dass ich in letzter Zeit viel über den Zweiten Weltkrieg und die schrecklichen Konzentrationslager gelesen habe. Doch auch dies ist Teil unserer Geschichte und bewegt mich vielleicht deswegen besonders. Vielleicht sollte ich mal wieder in Dachau die Schreckensstätte besuchen und den Opfern gedenken. Das Buch "Und am Ende werden sie frei sein" von Martha Hall Kelly beruht auf wahren Begebenheiten und  extrem inspirierenden Frauen, die ihre Geschichte aus weiblicher Perspektive erzählen. Danke @listverlag und @bloggerportal dafür, dass diese mahnenden Geschichten nicht in Vergessenheit geraten. Wir schreiben das Jahr 1939 in New York. Caroline Ferriday arbeitet ehrenamtlich im französischen Konsulat und kümmert sich dort um geflüchtete Familien und Kinder. Sie ist unsterblich in einen französischen Schauspieler am Broadway verliebt, er muss jedoch zurück nach Hause um seine Frau aus den Kriegswirren heraus zu holen. Er begibt sich freiwillig in Gefahr. Die Briefe an seine Geliebte Caroline werden immer sporadischer, während sie zu Hause auf Nachrichten hofft. Soll sie ihm nach Frankreich nachreisen und ihn aufspüren? Der zweite Schauplatz ist in Polen die Stadt Lublin, wo Kasia mit ihrer Familie groß wird. Durch die Besatzung deutscher Truppen gerät auch sie in Gefahr und möchte sich nicht widerstandslos ihrem Schicksal ergeben und schließt sich dem Untergrund an. Leider hat ihr Handeln weitreichende Folgen für sie und ihre Familie, welche ins Frauen KZ Ravensbrück abtransportiert wird und dort ums nackte Überleben kämpfen muss. Die dritte Protagonistin ist eine deutsche Ärztin aus Düsseldorf. Herta nimmt das Angebot an, in einer Frauen Umerziehungsanstalt als Ärztin zu arbeiten. Doch was sie in Ravensbrück erwartet ist fernab ihrer Vorstellung. Kann sie ihren hippokratischen Eid vergessen und ihr Deutschland "unterstützen". Das Schicksal der drei Frauen ist unwiderbringbar miteinander verwoben und jede kämpft für das, was ihr lieb und teuer ist. Der Roman hat mich bis zum Ende gefesselt. Er ist in drei Zeiträume eingeteilt und behandelt die unmittelbare Vorkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg und die Schicksale der Frauen in der Nachkriegszeit. Diese drei Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Ihre Berufe, ihr Überzeugungen und ihre Nationalität trennen sie. Alle drei Figuren sind lebhaft, glaubwürdig und tiefgründig geschildert. Die verschiedenen Kapitel in Ich Form aus jeweils einer anderen Sicht der Protagonistin haben eine tiefe Verbindung zum Leser aufgebaut. Geschickt gelingt es Martha Hall Kelly alles miteinader zu verweben und so die Geschichte voran zu treiben. Emotional wird man auf eine harte Probe gestellt, besonders bei den Abschnitten die den Überlebenskampf im KZ geschildert haben. Glücklicherweise erfährt man im letzen Teil wie es für jede der Frauen weiter geht. Auch der Ansatz eine Nicht- Sympathieträgerin mit ins Boot zu holen fand ich etwas anderes und durchaus sehr spannend. Mal ein ganz anderer und authentischer Ansatz eines Buches dieser Zeit. Ich bin schon auf den nächsten Roman von Kelly gespannt. 700 Seiten waren selten so schnell gelesen. Im Nachwort erfährt man dann die geschichtlichen Details und auch wo  die Autorin mal geflunkert hat um die Handlungsstränge beklemmend realistisch zusammen zu bringen.

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