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Rezension zu
Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen

Das Grand Hotel

Von: Manuela Hahn
13.04.2021

Im Mai 1925 liegt der Tod Alexanders ein dreiviertel Jahr zurück und in dieser Zeit hat gerade Bernadette eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht, gleich zu Beginn des Buches hatte ich das Gefühl, das etwas an ihr anders ist als im ersten Band, auch wenn ich es noch nicht so recht greifen konnte. Erst nach und nach fiel es so richtig auf, die starke und manchmal etwas herzlos scheinende Frau (die ich trotzdem schon sehr mochte) lässt ihre harte Schale aufbrechen und enthüllt ihren weichen Kern. Das Hotel steht nicht mehr allein an erster Stelle, die ihr verblieben Kinder Josie und Constantin, müssen nicht mehr das Gefühl haben an zweiter Stelle zu stehen. Josie, die von ihrer Arbeit als Künstlerin nicht ganz so ausgefüllt wird wie sie erwartet hatte, überrascht ihre Mutter mit der Bitte, einen Anteil an der Leitung des renommierten Hotels zu übernehmen und das dem Verfall preisgegeben Palais dem Nachbarhotel zu kaufen. Ihre Pläne sind gewagt und kostspielig doch Bernadette lehnt sie nicht gleich ab, wie sie es früher vielleicht getan hätte, sondern nimmt ihre Tochter ernst, das hat mir sehr gefallen. Noch spielt Josie nur eine kleinere Rolle im Roman, aber ich bin sicher, wenn sich ihre Zukunftsträume erfüllen werden wir noch viel mehr von ihr lesen dürfen. Wenden wir unseren Blick nach Berlin zu Constantin, der noch immer das erfolgreiche Hotel Astor und das dazugehörige Variete leitet und seinen kriminellen Geschäften nachgeht. Er sinnt auf Rache für den Tod seines Bruders und schmiedet einen langfristigen Plan. Ich mochte die Passagen die in Berlin spielen schon im ersten Band mit am meisten, sie inspirierten mich dazu etwas mehr über die berühmt-berüchtigten Ringvereine zu erfahren, von denen ich nicht wusste, dass sie sich über Gesamt Deutschland ausbreiteten. Constantin ist ein harter Hund, der vor nichts zurückschreckt, um seine Pläne durchzusetzen, doch ein Blick auf sein Privatleben zeigt, das er seiner Mutter mehr ähnelt, als man auf den ersten Blick sieht. Doch das müsst ihr schon selber lesen. Über allem schwebt schon der Schatten der NSDAP, die Unzufriedenheit unter den Menschen nimmt zu und die Versprechungen für Recht und Ordnung zu sorgen, die die einzelnen Ortsgruppen aus Berlin erreichen fallen auf fruchtbaren Boden. So gibt es auch in Binz glühende Anhänger der bis vor kurzem noch verbotenen Partei und eine dieser Anhängerinnen ist Margit, Alexanders Witwe und Mutter der dreijährigen Zwillinge Paul und Erich, allerdings nicht aus politischer Überzeugung, sondern weil sie dadurch die Aufmerksamkeit erlangt, nach der sie so hungert. Diese oberflächliche und mehr als unsympathische Frau wird sicherlich noch für viel Ärger sorgen. Ich könnte euch noch stundenlang von diesem Buch erzählen, aber dann müsstet ihr es ja nicht mehr selber lesen und das wäre wirklich ein Verlust. Das Buch ist zwar der zweite Teil der Trilogie, es lässt sich aber gut als eigenständiges Werk lesen, aber auch hier gilt wie so oft: Warum sollte man sich selber des Lesevergnügens berauben.Es macht Spaß die Familie von Plesow kennenzulernen, teil zu haben an ihrem Leben mit all seinen Facetten.

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