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Rezension zu
Über Leben

Wichtiges Buch, aber die "Dramaturgie" könnte besser sein

Von: Domics Pinnwand
12.04.2021

Wow. Etwa bis zur Hälfte des Buches liest es sich wie eine ganz, ganz düstere Dystopie - nur ist die dummerweise real, Menschen sterben tatsächlich in der "Cancer Alley" in den USA, der Kieselalgen-Zyklus ist aus dem Gleichgewicht, die Weltmeere und Flüsse sowieso... Da habe ich ernsthaft überlegt, ob ich mir das weiter antun soll oder eher abbrechen, nach dem Motto "Eh schon alles egal, Carpe Diem, her mit dem Schnitzel und dem Einweggeschirr..." Das wäre auch mein größter Kritikpunkt an dem Buch - die Dramaturgie ist aus meiner Sicht ungeschickt gewählt, ich hätte mir schon früher Infos über "Was können wir denn da noch machen" und "Welche Aktionen geben Anlass zur Hoffnung" gewünscht. Die kommen nämlich durchaus, aber eben erst in der zweiten Hälfte des Buches, wo erzählt wird, wie ausgerechnet Ronald Reagan und Maggie Thatcher es geschafft haben, etwas gegen das Ozonloch zu unternehmen. Oder welche Ideen es gibt, den Ressourcenverbrauch von Unternehmen zu besteuern statt ihren Gewinn. Oder wie sogar Erzkapitalisten ökologisch investieren, wenn ihnen klar wird, dass sich das langfristig auch wirtschaftlich rechnet. Ein tolles Buch, ein wichtiges Buch - aber für den düsteren ersten Teil bekommt es einen halben Stern Abzug - ich mag einfach keine Dystopien, auch nicht, wenn sie real sind. Und den aufrüttelnden Effekt, den die schonungslose Beschreibung wohl auslösen soll, hat es bei mir nicht- ich werde da eher bockig und will's nicht wissen.

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