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Rezension zu
Opferstunde

Kriminalroman mit Lokalkolorit

Von: mirabellaparadise
05.04.2021

In diesem bayrischen Kriminalroman mit Lokalkolorit, der u.a. im Obdachlosen-Milieu spielt, geht es um Stalking, Gaslighting, Narzissmus, Scheidungskriege und Kindesentzug. Typische regionale Schreckgestalten wie der Krampus und Auszüge vom DRACHENZÄHLERLIED spielen eine große Rolle. Mehrere alleinerziehende Mütter werden in kurzen Zeitabständen Opfer eines Serienmörders. Auf den ersten Blick gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Sehr schnell stellt sich heraus, dass einige Ex-Männer der Frauen einem Verein von Trennungsvätern angehörten: Väter, die sich ungerecht behandelt oder ausgebeutet fühlen und auf Rache bzw. Gerechtigkeit aus sind. Ein brisantes Thema, da man weiß, dass in der Realität einige Frauen tatsächlich ungerechtfertigt Kindesmissbrauch als Druckmittel verwenden. Aber führt diese Spur tatsächlich zu dem Täter? Den ermittelnden Kommissar Hannes Brandl finde ich sehr unsympathisch. Während er mit seiner neuen Lebensgefährtin versucht, ein alternatives Lebensmodell jenseits von Konventionen auf dem Land zu führen und seine drei kleinen Kinder vergöttert, hat er mit seiner 16jährigen Tochter aus erster Ehe jahrelang keinen Kontakt. Obwohl seine vier Kinder kurzzeitig „entführt“ oder „vermisst“ und seine Hühner getötet werden, handelt er nicht so, wie ich es von einem Vater, insbesondere wenn er der Kripo angehört, erwarten würde. Überraschenderweise sind in dieser Story zwei ältere Damen, von denen eine unter Inkontinenz und Demenz leidet, die wahren Heldinnen. Der lockere Schreibstil sorgt für einen leichten Lesefluss. Nicht so gut gefallen hat mir, dass die Autorin in diesem Krimi zwar viele interessante Themen oberflächlich streift, aber nicht in die Tiefe geht.

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