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Rezension zu
Das Leben ist zu kurz für irgendwann

Ist der Weg vielleicht wirklich das Ziel?

Von: Chiara
04.04.2021

Ich muss sagen, ich hatte mich auf dieses Buch sehr gefreut. Das Thema "Sterbehilfe" fand ich schon immer interessant, gerade aus der psychologischen Sicht. Auch wenn das Buch nicht so war, wie ich es erwartet hatte, bin ich froh, es gelesen zu haben. Die Stärke des Buches sehe ich gerade in den letzten Kapiteln. Anfangs empfand ich das Buch voller Klischees. Erst im Verlauf des Lesens werden die Charakter:innen und die Situationen vielfältiger. Viele Themen werden angeschnitten, jedoch nicht vollständig behandelt. Ebenso werden Geschichten aus der Vergangenheit der Charakter:innen erwähnt, jedoch erfährt man nicht wirklich, was es damit auf sich hat. So bleibt es der:dem Leser:in überlassen, sich zusammenzureimen was für ein Mensch Eugene Keogh war, bevor die Demenz ihn ergriff oder wie die Ehe und Beziehung anfangs von Terry und Brendan aussah. Die Autorin spielt aber genau damit und so sind auch die Charakter:innen dynamisch, was die Geschichte anreichert. Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, wie das Buch ausgehen würde, fing ich doch gerade auf den letzten 40 Seiten an, daran zu zweifeln, ob ich Recht hatte. Auch wenn sich die Autorin etwas traut, hätte ich mir an manchen Stellen mehr gewünscht. Ich hätte mir mehr Konversation über das Thema gewünscht. Ich hätte mir gewünscht, dass Iris besser versucht ihre Situation zu erklären und ich hätte mir gewünscht, dass Terry eher versucht, es zu verstehen. Auch wenn das im realen Leben oft nicht so ist, kann die Fiktion gerade beide Seiten beleuchten. Stellenweise war mir die Argumentation jedoch leider zu einseitig. Auch wenn ich gerade die letzten Kapitel (bzw. die Zeit ab Frankreich) als Stärke empfinde, ist das Ende jedoch utopischer als erwartet. Trotzdem stört mich das nicht. Stattdessen freue ich mich für die verschiedenen Charakter:innen. Alles in allem würde ich das Buch durchaus weiterempfehlen. Als eine Person, die großes Verständnis für das Thema aufbringt, war es schwerer für mich, Terrys Perspektive nachzuvollziehen. Dementsprechend würde ich sagen, dass man darauf gewappnet sein muss, dass man sich mit Suizid auseinandersetzt und das Buch dies auch stellenweise sehr offen thematisiert (wenn auch nicht so offen, wie ich es mir gewünscht hätte). Kann man sich jedoch darauf einlassen, erlebt man vor allem eine Geschichte voller Freundschaft, bei der sich gerade die Hauptcharakterin endlich selber findet.

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