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Rezension zu
Der Nebel

Der Nebel

Von: Ninas Bücherbasar
04.04.2021

"Der Nebel" ist ursprünglich eine Novelle aus der Kurzgeschichtensammlung von Stephen King mit dem Titel "Blut -Skeleton Crew". Nun wurde die Kurzgeschichte, die immerhin rund 220 Seiten umfasst, als alleiniges Buch herausgebracht. Mein Interesse an diesem Buch kam auf, weil zeitlich dazu auch die Novelle "The Body" bzw. in deutsch "Die Leiche" im gleichen Coverstil veröffentlicht wurde. "Die Leiche" kenne ich tatsächlich schon lange. Es war eines meiner ersten Bücher von Stephen King das ich las und es war das erste Werk von ihm, das ich im Original auf englisch verschlang. Deshalb reizte mich nun auch diese Kurzgeschichte besonders. Das Cover konnte mich, wie bereits angedeutet, vom ersten Blick an überzeugen. Wahrscheinlich griff ich deshalb auch zu diesem Buch als zu der etwas älteren Kurzgeschichtensammlung. Gerade für King-Einsteiger sollten die Kurzgeschichten auch sehr geeignet sein, da sie durch ihre Kürze nicht so erdrückend sind wie seine sonstigen Romane, die ja gut und gerne einmal 800 Seiten und mehr umfassen können. "Der Nebel" wurde bereits als Serie und Film auf die Leinwände und Bildschirme gebracht, deshalb kannte ich im voraus schon die grobe Story und wurde zumindest am Anfang nicht großartig überrascht. King schreibt in gewohnter Manier mit einem großartigen Schreibstil, voller düsterem Humor, ohne Angst vor unflätigen Wörtern und in seiner gewohnten Direktheit. Mit "Der Nebel" bekommen wir also das gewöhnliche King-Paket geliefert und werden zumindest in Bezug auf Schreibstil und Handlung nicht enttäuscht. Auch der Horror bleibt diesmal natürlich nicht aus, die bekannte Brutalität ist auch da, doch etwas fehlt. Unter der kürze der Erzählung leiden zwei Punkte, die Kings Romane sonst noch besonders ausmachen: Die ausführliche Charakterdarstellung und die Spannung. David und Sohn Billy sind sympathisch, aber phasenweise handeln sie doch nicht recht nachvollziehbar. Besonders der Mittelteil zog sich außerdem etwas in die Länge, das Geplänkel im Supermarkt hätte gut und gerne um 50 Seiten gekürzt werden können. Einen großen Pluspunkt jedoch hat "Der Nebel" trotz dieser zwei Schwächen für mich: Die Aktualität der Handlung. Vor kurzem erst las ich von Don De Lillo "Die Stille" - ebenfalls ein kurzer Roman, der aktuell für seine Aussagen und seine Gesellschaftskritik gelobt wird, die man gut in Bezug zur Corona-Krise setzen kann. Mich überzeugte dieses Buch aber absolut nicht. Jedoch war es "Der Nebel", der inhaltlich tatsächlich die gleiche Kritik übt und das in einem viel besseren und noch dazu spannenderen Maße als es "Die Stille" von DeLillo tat. Beide Bücher zeigen, welche Auswirkungen unerwartete Krisen auf die Menschen haben. Am Besten verdeutlicht dies aber King. Was beachtenswert ist, da seine Geschichte doch schon um ein vielfaches älter ist als die von DeLillo. Deshalb begeisterte mich "Der Nebel" gegen Ende dann doch noch einmal extrem, brachte mich zum nachdenken und setzte mit seinem unerwartetem Ende dann noch einen drauf. Kein Meisterwerk wie sonst vom King, aber doch ein sehr gutes Buch für zwischendurch mit einer interessanten Message am Rande und netten 80er-Jahre-Vibes. 4/5 Sterne

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