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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider nur mittelmäßig

Von: mystarrybooks
30.03.2021

„The woman in the window“ ist in der 1. Auflage schon im März 2018 im Blanvalet-Verlag erschienen. Anlässlich des Filmes, der am 14.05.2021 erscheint, ist das Buch nun nochmal neu aufgelegt worden. Ich hatte schon 2018 den Hype um das Buch mitbekommen, aber weil ich zu der Zeit an meiner Bachelorarbeit geschrieben habe, geriet das Buch in Vergessenheit. Die neue Auflage wollte ich jetzt zum Anlass nehmen, das Buch zu lesen bevor der Film erscheint. Wie der Titel schon andeutet, geht es im Buch um Anna Fox, die „woman in the window“. Seit einem schlimmen Vorfall verlässt Anna ihr Zuhause nicht mehr. Sie chattet mit anderen Leuten, spielt online Schach und nimmt ihre Medikamente mit reichlich Alkohol zu sich. Eine ihrer liebsten Beschäftigungen ist es, aus dem Fenster zu schauen und ihre Nachbarn zu beobachten. Sie denkt sich regelrecht in deren Leben hinein und spinnt Fantasien um die Charaktere, um die Leere in ihrem eigenen Leben zu füllen. Mit ihrer Nachbarin baut sie langsam Kontakt auf – bis sie eines Tages sieht wie eben diese Frau blutüberströmt am Fenster ihres Hauses steht, und Anna um Hilfe anzuflehen scheint. Anna schafft es jedoch nicht, das Haus zu verlassen, und als sie sich anschließend an die Polizei wendet, steht sie als unglaubhaft dar, denn ihrer Nachbarin scheint es blendend zu gehen. Nachdem das Buch in den sozialen Medien so hochgelobt wurde und sogar ein Kinofilm dazu erscheinen wird, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Ich ging davon aus, dass das Buch mich ab der 1. Seite packen und zum Pageturner wird. Die Realität sah dann leider anders aus und brachte Ernüchterung statt der erhofften Spannung. Der Schreibstil war für mich zu Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Obwohl mir die Ich-Perspektive gefällt, kam ich mit Annas Erzählweise gar nicht klar. Immer wieder gab es Einschübe und Abschweife – das mag Absicht gewesen sein, um Anna authentischer wirken zu lassen. Inhaltlich beschreibt sie zuerst ihren Alltag, der nicht sehr unterhaltsam ist. Am Anfang des Buches erfährt man einiges über Anna, aber viel passiert nicht. Wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es wahrscheinlich noch in der 1. Hälfte abgebrochen. Zum Glück habe ich das nicht getan, denn ab dem Vorfall mit der Nachbarin wird das Buch richtig spannend und ich konnte es zeitweise nicht mehr aus der Hand legen. Für mich war es sehr interessant Anna zu begleiten, die sich sicher ist, ein Verbrechen beobachtet zu haben – doch niemand glaubt ihr. Alle halten sie wegen ihrer Umstände für unglaubwürdig und dem angeblichen Opfer geht es gut. Doch Anna weiß, was sie gesehen hat und ist überzeugt, dass im Haus der Nachbarn etwas schlimmes passiert ist. Ihre Nachforschungen sind mitreißend und es gibt einige Wendungen, die nicht vorhersehbar waren. Zeitweise war alles offen und ich hatte mir mehrere Theorien zurechtgelegt, die nach und nach ausschieden. Gegen Ende des Buches steigerte sich die Spannung immer weiter, bis herauskam, was wirklich passiert ist. Die Auflösung war an sich spannend und unvorhersehbar, mir persönlich hätte ein anderes Ende aber besser gefallen. Mit Anna wurde ich über die gesamte Handlung hinweg nicht richtig warm. Ich kann auf die Gründe nicht näher eingehen ohne zu spoilern. Allgemein gesagt war sie für mich zu klischeehaft, was dann dazu führte, dass sie für die Polizei nicht glaubhaft war. Außerdem waren ihre Gedankengänge oft wirr und nicht nachvollziehbar – trotzdem war es für mich spannend, sie durch die Geschehnisse zu begleiten. Zu einem späteren Zeitpunkt rückte dann noch ein anderer Charakter in den Fokus, der deutlich interessanter war als Anna. Wegen meinen Problemen mit dem Schreibstil und der Längen ist „The woman in the window“ für mich leider nur ein mittelmäßiger Thriller. Wer sich für das Buch interessiert, sollte einen Blick in die Leseprobe werfen um zu schauen, ob er mit dem Schreibstil besser klar kommt. Nach dem Lesen bin ich nun umso gespannter auf den Film.

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