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Rezension zu
Wir sind fünf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ungewöhnlich, spannend, grotesk, einzigartig

Von: Sandra Falke
28.03.2021

Tormod Blystad ist ein talentierter, gutaussehender, pflichtbewusster, ambitionierter junger Wissenschaftler und Handwerker. Aufgrund von schlechten Einflüssen in der Jugend und eines nahezu fatalen Lebensabschnitts voller Pep, Alkohol und allgemeiner Gammelei hat er seine große Chance allerdings verpasst. Tormod genießt dennoch das ruhige Familienleben, die Gesellschaft seiner Frau und Kinder und die Hobbywerkelei in der Hauseigenen Werkstatt. Um Streitigkeiten über das dritte Kind zu umgehen, entscheidet Familie Blystad sich für einen Hund. Angangs scheint dieser die gesamte Familie mit einer Harmonie zu bescheren: Die Kinder kümmern sich gemeinsam um Snusken und finden durch die Tierliebe dort zueinander, wo die Geschwisterliebe bisher nur spärlich war. Tormods Frau Siv gelingt es auf längeren Spaziergängen mit dem Vierbeiner die angesammelten Schwangerschaftspfunde zu verlieren. Alle sind glücklich und zufrieden. Bis Snusken auf mysteriöse Art und Weise verschwindet. Gleichzeitig experimentiert Tormod mit sogenannten intelligenten Materialien und entwirft einen Tonklumpen, der mit diversen Zutaten und Schikanen dazu gebracht wird, sich zu verselbstständigen. Aus dem Klumpen wird ein kleiner Golem, der als neues Maskottchen das Haus reinigt, bei der Gartenarbeit hilft – und sich für eine kurze Zeit in die Form eines Hundes bringen lässt, den die Familie weiterhin innig vermisst. Faldbakkens neuer Roman ist mit einer beeindruckenden Liebe zum Detail entworfen worden. Auf jede Kleinigkeit wurde in dieser Erzählung Acht gegeben: die wissenschaftlichen Komponenten bei der Herstellung des Tons, die individuellen Figurenentwicklungen, die Kleinsten Details der Außen- und Innenwelten aller Familienmitglieder. Deswegen erscheint das Geschriebene auch so ungemein echt, dass die geschilderten Szenarien ein sehr hohes Maß an Unruhe auslösen. „Wir sind fünf“ ist ein Roman, bei dem man sich fragt, was zum Teufel man eigentlich gelesen hat. Zeitgleich ist es eine treffende Studie zu den Gefahren, die mit der Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz verbunden sind. Ebenso ist es eine äußerst scharfsinnige Studie über die individuellen Probleme ganz normaler Menschen in sehr unnormalen Umständen. Wer es ein wenig makaber mag, gerne Houellebecq liest und Freude an schwarzem Humor findet, findet hier einen sicheren Lesegenuss. Die vollständige Rezension gib es ab sofort im Blog zu lesen.

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