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Rezension zu
Der heilige King Kong

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eindrückliche, informative und unterhaltsame Einblicke in einen sozialen Brennpunkt...

Von: Susanne Probst
24.03.2021

Der Roman spielt vor rund 50 Jahren in Brooklyn. Cuffy Lambkin ist der 71-jährige beliebte Diakon der Five Ends Baptist Church. Er lebt in einer Sozialwohnung des Causeway Housing Projects, einem Sozialwohnungskomplex in Südbrooklyn. In diesem armen New Yorker Stadtbezirk treffen wir auf Schwarze, Latinos, Iren und Italiener. Es ist ein Areal, in dem sozial schwächer und niedriger gestellte Menschen Tür an Tür wohnen, aber meist leben die Bewohner desinteressiert und gleichgültig nebeneinander her. Cuffy Lambkin liebt Hochprozentiges, egal ob Pfefferminzschnaps oder den selbstgebrannten, billigen, starken und titelgebenden „King Kong“ und wird von allen nur „Sportcoat“ genannt. An einem Nachmittag im September 1969 geht er auf den zentralen Platz des Viertels und schießt auf den 19-jährigen Drogendealer Deems Clemens. Die Drogenmafia sinnt auf Rache... Ein Mord zu Beginn bedeutet hier nicht, dass das Buch ein klassischer Krimi oder gar ein Thriller ist. Es ist aber ein spannendes, fesselndes, interessantes und informatives Buch, das Rätsel stellt und Fragen aufwirft. Warum hat Sportcoat auf Deems geschossen, der einst sein bester Spieler in der Baseballmannschaft war? Wo ist das Weihnachtsgeld der Kirchengemeinde Five Ends abgeblieben? Was hat es mit dem Cheese-Day auf sich? Welche Rolle spielt die uralte gestohlene „Venus von Willendorf“, die die Gemeinde kurzzeitig so glücklich macht? Wir bekommen mit dieser Geschichte Einblicke in einen sogenannten sozialen Brennpunkt, in dem Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und Kriminalität allgegenwärtig, aber nicht das alleinige Merkmal sind. Auch Rückhalt, Zusammenhalt und Solidarität spielen hier eine bedeutende Rolle. Der Autor ist ein begabter und feinfühliger Geschichtenerzähler. Er beschreibt Personen, Orte und Situationen wunderbar anschaulich, lebendig, authentisch und ungeschönt. Eine gute Portion Komik, Witz und Liebe fehlt bei aller Ernsthaftigkeit jedoch nicht. Der 1957 geborene US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist, Saxofonist und Songwriter James McBride ist einer der bedeutendsten Schriftsteller von Amerika und mit „Der heilige King Kong“ hat er einen Roman geschrieben, der zu einem von Barack Obamas Lieblingsbüchern wurde. Der vielfach preisgekrönte Roman hat mich wunderbar unterhalten und mir tiefe Einblicke in ein recht fremdes Milieu verschafft. Ich könnte mir das Buch problemlos verfilmt vorstellen und empfehle es sehr gerne weiter!

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