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Rezension zu
Heimat

Die beste Graphic Novel, die ich bisher las

Von: Literaturina
22.03.2021

TW: Holocaust, Antisemitismus, 2. Weltkrieg … „Wie kann man begreifen, wer man ist, wenn man nicht versteht, woher man kommt?“ Wow. Einfach nur Wow, denn mir fehlen ehrlicherweise die Worte, um all das zu beschreiben, was in diesem Buch steckt und was es mit mir gemacht hat. Ein Text allein hätte das niemals geschafft und das macht es nur umso schwieriger für mich, nun in dieser Rezension die passenden Worte zu finden. Doch ich versuche es: Die deutsche Künstlerin Nora Krug lebt in Brooklyn, ist verheiratet mit einem Juden und hat Heimweh. Mit dem geographischen Abstand beginnt sie sich zu fragen, was Heimat für sie (und auch für andere) eigentlich bedeutet, wie sich die Bedeutung dieses Begriffs wandelt, was man damit verbindet und sie wiederum mit ihren Familienangehörigen, was Deutschsein eigentlich bedeutet … Sie begibt sich auf die Reise: auf der Suche nach ihren Wurzeln und der ungeschminkten Wahrheit fliegt sie zurück nach Karlsruhe und Külsheim, wo sie und ihre Familie herstammen, wälzt etliche Dokumente in Archiven, schreibt Briefe, telefoniert und trifft Verwandte, zu denen sie nie Kontakt hatte, und andere Leute, die mit ihrer Familiengeschichte in Zusammenhang stehen, kauft alte Zeitungen im Internet und und und. Man kann sich vorstellen, was für Berge von Dokumenten und unsortierten Informationen sie da zusammengetragen hat … All dies schafft sie in diesem Buch auf einzigartige Weise zu ordnen und für sich und uns Leser*innen verständlich zu veranschaulichen und festzuhalten. Das Besondere: Wie es ihrer Natur als Künstlerin entspricht, bedient sie sich hierbei nicht nur Texten, sondern stellt mithilfe von Collagen, Fotos, eingescannten Dokumenten, Erinnerungsstücken wie Schulheften und vielen eigenen Illustrationen auf eine unfassbar kluge Weise Bezüge zwischen den Generationen und Personen sowie Orten her, visuell wie inhaltlich. Immer wieder schließt sich der Kreis in jedem noch so kleinen Detail. Die Lektüre ließ mich schnell alles um mich herum vergessen; man wird eingesogen in die Gestaltung und Aufarbeitung dieser Familiengeschichte und unser aller Geschichte als Deutsche. Somit ist es auch ein bisschen so, als würde man seiner eigenen Familiengeschichte auf den Grund gehen. Ich habe den allergrößten Respekt vor dieser ehrlichen, verletzlichen Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte und war stellenweise zu Tränen gerührt. Eine ganz ganz große Leseempfehlung!!! Danke an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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