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Rezension zu
Der vierte Mond

Mischung aus politischem Thriller und Sci-Fi

Von: rikeslibrary
09.03.2021

Bei diesem Roman fällt mir die Bewertung leider sehr schwer. Grund dafür sind hauptsächlich die falschen Erwartungen, die der Klappentext bei mir geweckt hat. Erhofft hatte ich mir eine spannende Story, die zu großen Teilen im Weltraum, bzw. auf Kallisto spielt, auch weil das Buch als „Science-Fiction“-Epos beworben wird. Leider weicht der tatsächliche Inhalt des Buches stark davon ab, denn die ersten 2/3 des Buches handeln fast ausschließlich von Ereignissen und Protagonisten auf der Erde. Erst das letzte Drittel entsprach meinen Erwartungen, da die Handlung dort endlich auf Kallisto wechselte und noch einige spannende Handlungsaspekte hinzukamen. „Der vierte Mond“ spielt im Jahr 2104. Seit Generationen betreiben die Menschen Asteroiden Mining, erforschen die Planeten und so dreht sich für viele Menschen alles um ihre Arbeit als Spaceworker. Im Nachwort betont Weise, dass ihr Fokus nicht auf wissenschaftlicher Richtigkeit und Glaubwürdigkeit liegt, sodass komplizierte technische Beschreibungen in diesem Buch ausbleiben, was insbesondere für Laien sehr angenehm ist. Trotzdem habe ich mich daran gestört, dass mehrfach betont wird, wie viele Arbeiter bereits in 4. Generation Spaceworker sind, was auf Grund des gewählten Handlungszeitraums, der nur knappe 80 Jahre in der Zukunft liegt schon relativ unrealistisch ist und sich ja wirklich einfach durch eine andere Zeitangabe hätte lösen lassen können. Der Roman ist sehr charakterbetont, in den ersten zwei Dritteln lernt der Leser die verschiedensten Persönlichkeiten kennen, von ehemaligen Spaceworkern, , der Callisto-Crew und ihren Verwandten, bis zu politischen Akteuren und anderen eher nebensächlichen Protagonisten. Einige dieser Handlungsstränge waren durchaus interessant zu verfolgen, die Verknüpfungen der Stränge sorgten dafür, dass ein Netz aus Geheimnissen, politischen Intrigen und Ermittlungen gespannt wurde und ersichtlich wurde welchen Einfluss die Raumfahrt auf die Menschen genommen hat. Einige Protagonisten machen eine starke Charakterentwicklung durch, am Ende hatte ich jedoch das Gefühl, dass viele Stränge einfach im Sand verlaufen sind und Potenzial verschenkt wurde. Der Abschnitt war zwar teilweise interessant, hat sich aber leider sehr gezogen. Wirklich interessant fand ich die Szenen auf Kallisto, die ja leider bis zum Showdown eine Seltenheit waren. Diese konnten mich endlich packen, haben das Potenzial des Buches gezeigt und das geboten, was ich mir für das ganze Buch gewünscht hätte. Hier fand ich es aber sehr schade, dass der spannendste Handlungsstrang eben nicht wissenschaftlich beleuchtet wurde und der Fokus auf den Gefühlen und den Beziehungen der Crew lag. Gut gefallen hat mir aber Weises Schreibstil. Dieser war sehr locker und flüssig zu lesen. Durch den Verzicht auf technische Beschreibungen ist zudem keinerlei Vorwissen über Physik, Raumfahrt oder Technik notwendig, sodass die Handlung sehr verständlich ist und insbesondere Sci-Fi-Laien hier vielleicht einen zaghaften Einstieg in das Genre finden können, denn die ersten 2/3 waren eher politischer Thriller, während man erst das Ende wirklich als Sci-Fi bezeichnen kann, wobei der Fiction-Aspekt, definitiv überwiegt. Für die Bewertung habe ich versucht mich von meinen Erwartungen zu trennen, kann aber auf Grund des schleppenden Mittelteils und der vielen Handlungsstränge, die sich verlaufen haben leider nur 3 Sterne geben.

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