Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Coco und wie sie die Welt sah

Mode ist vergänglich. Stil niemals.

Von: thenerdybookbird
27.02.2021

La Grande Mademoiselle Coco Chanel ist eine Legende der Pariser Modeszene. Klassiker wie das „kleine Schwarze“ oder das Parfüm „Chanel No. 5“ wurden von ihr auf den Markt gebracht. Ebenso gründete sie Anfang der 1910er das Modeimperium Chanel, das später von Karl Lagerfeld fortgeführt wurde. Viele Mythen ranken sich um diese faszinierende Persönlichkeit, die plötzlich einfach da war und eine ganze Dekade der Modegeschichte geprägt hat. Von einer zierlichen, schweigsamen Frau mauserte sich Coco innerhalb weniger Jahre zu einer Frau, die unablässig eine Vision verfolgte und nach dem bleibenden Prinzip des Stils gesucht hat. Mit präziser Rhetorik, Autorität und Ausdruckskraft fasste sie nonchalant die Kultur, Traditionen und Rituale der feinen Gesellschaft zur damaligen Zeit auf und bahnte sich damit rebellisch einen Weg zur Spitze der Modeszene. Das Buch „Coco und wie sie die Welt sah“ greift einige dieser damaligen Aussagen auf und unterteilt sie in Kategorien, was Coco über sich selbst sagte, über die Mode, die Couture, den Stil, die Eleganz, den Schmuck, das Parfüm, die Farben, die Arbeit, ihre Ideen, den Luxus, die Zeit und ihren Humor. Zum Schluss wurde auch Karl Lagerfeld ein Kapitel gewidmet, in dem er darüber spricht, was er über die Grande Mademoiselle gedacht hat. Dieser thematische Aufbau hat mir sehr gut gefallen, da es so leichter fällt, die einzelnen Aussagen in den richtigen Kontext einzuordnen. Generell hat mir auch das gesamte Konzept des Buches sehr gut gefallen. Ich hatte durch die Aussagen von Coco Chanel das Gefühl, dass ich mich hier emotional verbundener fühlen konnte und sie besser verstanden habe, als wenn ich eine Biografie in Sachtext-Form über sie gelesen hätte. Aussagen wie „Ohne es darauf anzulegen war ich immer anders als die anderen“ oder „Ich kann arbeiten. Ich kann mich disziplinieren. Aber wenn ich etwas nicht will, kann mich nichts und niemand dazu bringen.“ haben mich unweigerlich ein wenig melancholisch gestimmt, da ich gerne diese Frau zu ihren Lebzeiten gekannt hätte. Ebenso haben mir ihre Aussagen von Coco Chanel über den Stil, die Eleganz und Couture einen Einblick darüber verschafft, wie für sie ihr Designprozess ausgesehen hat. Ich konnte durch ihre Augen sehen, wie sie die Mode wahrgenommen hat. Mode war für sie launenhaft und zerstörte sich, nachdem sie bewundert wurde, Jahr für Jahr selbst. Zudem sollte nach ihrer Meinung nichts an einer Kleidung unnütz sein und alles eine Funktion erfüllen. Bei der Aussage „Gibt es bei einem Flugzeug etwa Rüschen? Nein. Als ich meine Kollektion geschaffen habe, dachte ich an Flugzeuge.“ musste ich einfach schmunzeln, da es so herrlich erfrischend auf den Punkt bringt, was viele Designer in unserer heutigen Zeit scheinbar vergessen. Mode sollte nie den Menschen aus dem Fokus verlieren. Auch empfand ich Coco Chanel als sehr innovativ, als sie die Aussage getroffen hat, dass ein Kleid niemals für sie fertig war und sie bis zur letzten Sekunde Änderungen vorgenommen hat. Sie hatte den Mut, Ideen zu überwerfen und einfach neu anzufangen. Ebenso war sie auch der Auffassung, dass man Authentizität, Erfindergeist und Perfektion in der Herstellung niemals stehlen kann, denn sie entspringt den Händen und dem Kopf der Näherin. Diese Aussagen haben mich sehr inspiriert, weil sie mir auch in gewisser Weise Mut gemacht haben, an mich und meine eigenen Fähigkeiten zu glauben. Am meisten berührt hat mich die Aussage: „ich habe dem Körper der Frauen seine Freiheit wiedergegeben. Ich will, dass die Frauen hübsch sind. Und frei. Frei, die Arme schwingen zu lassen und schnell zu gehen. Mit der Zeit“. Sie hat Kleider für die Frauen ihrer Zeit erschaffen und damit gleichzeitig eine universelle Formel für Stil gefunden. Das „kleine Schwarze“ bekleidet uns auch heute noch auf Hochzeiten, Abschlusspartys oder Bälle einfach, weil wir uns darin gut fühlen, die Arme schwingen lassen und uns vor allem frei fühlen können. Damit bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich jedem dieses Buch empfehlen kann, der sich von einer Frau inspirieren lassen möchte, die eine ganze Dekade der Modegeschichte mit ihrem Stil geprägt hat. Coco Chanel ist für mich ein wahres Vorbild, da sie eine Rebellin war und um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: „Ich war das Werkzeug des Schicksals in einer dringend nötigen Reinigungsaktion“. Das warst du Coco Chanel. Ich neige mein Haupt vor der Grande Mademoiselle und hoffe, dass sich noch nachfolgende Generationen lange an sie erinnern werden.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.