Rezension zu
Die Rabentochter
Ein wenig zu absehbar!
Von: Martina - SchmökerweltenNach dem vielversprechenden Klappentext und einem eigentlich gelungenen Einstieg habe ich Nervenkitzel erwartet, aber "Die Rabentochter" hat mich nicht ganz so begeistern können wie viele andere. Es hat meine Erwartungen leider nicht vollkommen erfüllt. Zwei große Kritikpunkte habe ich. Punkt eins: Die Thematik an sich ist natürlich prädestiniert für einen Psychothriller, leider nimmt sich die Autorin selbst die Spannung heraus. Sie gibt von Anfang an zu viel preis. Es war ganz früh absehbar, welche Entwicklung die Story nimmt, was sich letztendlich auch bestätigt hat. Dadurch ist vieles nicht mehr überraschend, wirkt vorhersehbar und eher langweilig. Das kratzt natürlich enorm am Spannungsbogen. Die Spannung ist keine Konstante, sondern ein permanentes Auf und Ab. Punkt zwei: Einige Vorgehens- und Verhaltensweisen von Rachel waren in meinen Augen vollkommen unglaubwürdig und erschienen mir unlogisch. Ebenso, dass sich die Eltern über einen so langen Zeitraum nicht eingestehen können, dass sie vollkommen überfordert sind. Ihre Reaktion und ihr jahrelanges Stillhalten kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich gehe jetzt gar nicht weiter darauf ein, weil ich nichts vorweg nehmen möchte. Karen Dionne erzählt die Geschichte in zwei Perspektiven. Einmal aus Rachels heutiger Sicht und aus dem Blickwinkel ihrer Mutter Jenny. In Rückblenden erleben wir die komplette Kindheit bis zum Tod der Eltern mit. Und diese haben mir wirklich gut gefallen. Hier zeigt die Autorin, dass sie auch spannend kann. Auch die Darstellung der damals neunjährigen Diana fand ich genial - ein Kind mit psychopathischen Zügen, zu Jähzorn und unkontrollierten Ausbrüchen neigend, das genau weiß, was sie tun muss um das zu bekommen was sie will. Ihre weitere Entwicklung zu verfolgen war schon krass. Auch sprachlich konnte mich die Autorin durchaus überzeugen. Im Vergleich zu der manchmal etwas ausschweifenden Story war das Ende dann wiederum recht kurz abgehandelt. Für meinen Geschmack ist "Die Rabentochter" alles in allem zu absehbar, was dann eben teilweise zu mangelnder Spannung führt. Mit allem anderen kann ich mich arrangieren.
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