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Rezension zu
Ede und Unku - die wahre Geschichte

Erschütternd

Von: Ulrike Frey
19.01.2021

Das Cover zeigt einen Jungen und ein Mädchen, die miteinander lachen. Es ist in den Farben Gelb, Rot und Weiß gehalten. Ganz oben lesen wir die Namen der Autoren "Janko Lauenberger mit Juliane von Wedemeyer". Herausgegeben wurde das Buch im Güters Loher Verlagshaus. Das Buch "Ede und Unku" von Grete Weiskopf alias Alex Wedding handelte auch von tapferen Kommunisten und habgierigen Kapitalisten, was wohl der Grund war, weshalb es als Schullektüre in der damaligen DDR auf dem Lehrplan stand. Doch das alles hat den Autoren Janko Lauenberger nicht interessiert. Ihn interessierten vielmehr die Bilder, auf denen er Verwandte wiedererkannte. Das Sinti-Mädchen Unku ist seine Großcousine, eine Cousine seiner Großmutter. Und so begibt sich der in Berlin bekannte Jazzmusiker Janko Lauenberger gemeinsam mit der Journalistin Juliane von Wedemeyer auf die Spuren seiner Familie, die damals noch Lauenburger hieß. Diese Familie hat in den Jahren 1918 bis 1945 in der DDR ein schlimmes Leben gefristet. Janko schafft es, die Geschichte seiner Familie zu verfolgen. Dies ist sehr unterhaltsam, aber auch erschütternd. Und er stellt auf seiner Suche fest, sehr viel hat sich nicht geändert im vereinten Deutschland. Wenn jemand schwarze Haare hat, wird erst getuschelt, dann weggeschaut, die wenigsten fragen nach. - Aber seien wir ähnlich, sind nicht die meisten so erzogen, sich von den "Zigeunern" fernzuhalten", die sind schmutzig, stehlen, lügen, etc.? Nun gut, ich bin Jahrgang 1955, ich hab es noch so erlebt, und zwar in Westdeutschland. Dennoch ist es mir vollkommen egal, wer woher kommt. Doch ich erlebe leider nicht nur im Fernsehen den offenen Rassismus. Dieses Buch muss jeder lesen, der Interesse daran hat, zu erfahren, wie es die Sinti und Roma ihrerseits damals gesehehen haben! Das Buch ist gut recherchiert, flüssig zu lesen, manchmal leider mit Längen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Besonders toll find ich die beigefügten Fotos, die immer wieder nahebringen, dass es sich um die Realität handelt.

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