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Rezension zu
Fliegen, tanzen, wirbeln, beben

Zutiefst privater Einblick in das Leben einer außergewöhnlichen Frau

Von: Verena
23.12.2020

"Ich zermartere mir den Kopf heute Morgen, aber einigermaßen vergeblich." Die Auszüge aus Katherine Mansfields Tagebüchern ermöglichen einen zutiefst privaten Einblick in das Leben der neuseeländischen Autorin, die 1923 im Alter von nur 34 an Tuberkulose starb und als Meisterin der Kurzgeschichte bekannt ist. Sie fühlt VIEL und für all diese Gefühle, Gedanken, findet sie Worte, beherrscht dabei die Sprache auf grandiose Art und Weise. Das dem Leben so typische Gefühls- und Gedankenchaos lässt sie von tiefen Empfindungen für ihre zahlreichen Liebhaber*innen zur Reflektion über Karfreitag, ihren Gesundheitszustand, Beobachtungen von Mitmenschen oder auch kleinen Vögelchen am Fenster springen; dazu Szenenentwürfe ihrer Geschichten oder literarischer Passagen, die sie berührten. Zentral ist über die Jahre hinweg immer wieder ihre Gesundheit bzw. der Mangel an Gesundheit - körperlich und seelisch ist sie geprägt von der Krankheit, an der sie letztendlich sterben wird: "Aber vielleicht ist das für Leute, die nicht krank sind, Unsinn. Sie sind nie auf dieser Straße unterwegs gewesen. Wie können sie sehen, wo ich stehe?" Hinzu kommt ihre Einstellung gegenüber ihrer Arbeit, die fast auf krankhaften Perfektionismus deutet: sie ärgert sich darüber, dass sie nie ihren eigenen Ansprüchen gerecht wird, prokrastiniert, zerstört teilweise ihre Geschichten; ihren Erfolg erwähnt sie mit keiner Silbe. Ich habe für "Fliegen, Tanzen, Wirbeln, Beben" länger gebraucht als für andere Rezensionsexemplare, aber hätte es schade gefunden, die einzelnen Tagebucheinträge in einem Rutsch durchzulesen. Sie haben mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht auf Mansfields Kurzgeschichten. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

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