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Rezension zu
Ein Schotte kommt selten allein

Im Bus durch Schottland

Von: glimrende
11.12.2020

Es gibt Geschenke, die fühlen sich eher nach einer Strafe denn einer liebevollen Gabe an: Journalistin Janne bekommt von ihren Freundinnen zum 40. Geburtstag eine Reise nach Schottland geschenkt. Daran ist per se nichts schlechtes – aber doch bitte nicht in der Version Gruppenbusreise inklusive einer Horde Groupies, die auf den Spuren der TV-Serie „Outlander“ wandeln möchten. Vom österreichischen Reiseleiter, der sich als Schotte ausgibt und ein eigenes Maskottchen dabei hat, ganz abgesehen. Das ganze entpuppt sich als genau die Vollkatastrophe, die Janne von Anfang an erwartet hat. Wenigstens zeigt Schottland selbst sich von seiner schönsten Seite. Inklusive eines gewissen männlichen Bewohners, der mehrfach Jannes Weg kreuzt… Ein überfüllter Bus, nervige Mitreisende, ein etwas spezieller Reiseleiter, ständiger Zeitdruck – das könnte die Geschichte meiner Busreise durch den Westen Norwegens aus dem Jahr 2014 sein. Ich habe mich an vielen Stellen in „Ein Schotte kommt selten allein“ wiedererkannt. Nur über einen heißen Norweger bin ich (zumindest auf dieser Busreise…) nicht gestolpert. Das ist für mich auch der größte Pluspunkt von Karin Müllers Buch: sie trifft die Atmosphäre einer solchen Busreise perfekt und zeigt auf humorvolle Art und Weise alle Problempunkte dieser speziellen Art des Massentourismus auf. Nicht ganz schlau geworden bin ich hingegen aus Protagonistin Janne. Manchmal war sie sehr eigenbrötlerisch und zurückgezogen, dann konnte sie sich plötzlich gut auf andere einlassen, nur um im nächsten Moment wieder extrem misstrauisch zu reagieren. Das war für mich beim Lesen anstrengend und nicht immer nachvollziehbar. Auch war mir die Geschichte an manchen Stellen zu klamaukig. Da hat mich „Ein Schotte kommt selten allein“ an die Bücher von Tommy Jaud erinnert. Trotz der realistischen Schilderung einer Gruppenbusreise und des tollen schottischen Settings, konnte mich „Ein Schotte kommt selten allein“ nicht komplett in seinen Bann ziehen. Vielleicht war ich einfach nicht in der richtigen Stimmung für das Buch, Geschmacksache ist es definitiv. Wer „humorlastige“ Bücher à la Tommy Jaud mag, wird auch „Ein Schotte kommt selten allein“ lieben.

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