Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Meister von London

Zeit für frischen Wind

Von: Bücherzauber
06.12.2020

Beinahe unfassbar, aber wahr: Mit „Der Meister von London“ gehen wir schon in die fünfte Runde der Geschichte um den Wahrsager Alex Verus, und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Tatsächlich sind diese fünf Bände von Benedict Jacka Teil einer der längsten Reihe, die ich bisher gelesen habe. Sonst sind eher Einzelbücher Bestandteil meiner Leseliste. Was hat die Reihe also an sich, dass ich immer noch dabei bin? Wie immer muss ich vor allem den Schreibstil des Autors loben. Zum einen ist da die ungeheure Bildlichkeit seiner Beschreibungen. Obwohl ich London noch nie persönlich besucht habe, bin ich nun mittlerweile mit den Straßen, Gebäuden und Parks vertraut. Doch Jacka schafft es auch die Atmosphäre von fiktiven Welten (dem Schattenreich) überzeugend zu vermitteln. Zum anderen ist da der niemals klein zu kriegende Humor von Protagonist Verus. Ob im lockeren Tratsch mit einem Blinzelfuchs oder mitten im Kampfgeschehen: ein selbstironischer Spruch muss früher oder später immer fallen. Wer diese Aspekte von Jackas Büchern mag ist auf der sicheren Seite. Wer neue Rahmenhandlungen erwartet, leider nicht. Wie immer gibt es ein zu lösendes Problem, das beinahe zu groß für Verus Kräfte erscheint. Selbstverständlich helfen ihm dabei also seine Freunde, sie ziehen die richtigen Schlüsse, folgen einer heißen Spur... und bringen sich damit immer wieder selbst in Lebensgefahr. Nur durch gefährliche Kämpfe - die Verus natürlich ganz knapp gewinnt - kann er sich und seine Freunde retten. Und alle gehen glücklich nach Hause. Es scheint unfair, ein 400 Seiten-Buch auf wenige Sätze zu reduzieren, doch leider war dies in den letzten Bänden die Tatsache. Ein wenig Abwechslung wird immerhin durch Annes Vorschlag eingebracht, doch mit seinen Gegnern zu reden und friedliche Lösungen zu finden, anstatt sie sofort umzubringen. (Spoiler: Erfolgschancen gering.) Ein bisschen plump scheint dieser Plot darüber hinaus auch, ist Verus doch mittlerweile überall für seine Kampffertigkeit bekannt. Die Beziehung zwischen Verus und Anne bleibt dabei rätselhaft. An sich war ich der Auffassung, dass Jacka auch ohne Liebesgeschichte in seinen Büchern auskommt. Doch nun werden immer wieder Andeutungen gemacht, dass ein Näherkommen der beiden nicht ausgeschlossen ist. Wie das geschehen konnte, ist mir unklar. Über Verus Gefühle erfahren wir herzlich wenig. Und überhaupt - was ist mit Luna geschehen, für die er doch bisher ähnliche Gefühle gehegt zu haben schien? Bis auf wirklich sehr wenige Szenen wurde sie aus diesem Buch gestrichen. Was sehr schade ist, da sie immer für ein bisschen heitere Laune auch in den verzwicktesten Situationen sorgte. Ob sie wieder in Verus Unternehmungen involviert wird, wie sich die Beziehung zwischen Anne und Verus weiter entwickelt, und was sein ehemaliger Meister Richard für Plane verfolgt, erfahren wir hoffentlich im nächsten Band. Fazit Wie schon in der Rezension zum vierten Band beschrieben, wird es allmählich wirklich dringend Zeit für frischen Wind. Nach der zigsten knapp gewonnenen Schlacht wird der Leser müde. Abgesehen davon ist die Geschichte jedoch gewohnt lustig und bildhaft zu lesen. Auf die Charakterentwicklungen im sechsten Band, der voraussichtlich im Mai nächsten Jahres erscheint („Das Rätsel von London“), bin ich schon sehr gespannt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.