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Rezension zu
Das sternenlose Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der faszination folgt Verwirrung

Von: phantastishe_fluchten
03.12.2020

Es begann, als Zeit sich in Schicksal verliebte. Diese Liebe konnte nicht geduldet werden und rief Angst bei den Sternen hervor. Sie riefen den Rat der Eulen an und dieser entschied, dass Zeit und Schicksal auf immer voneinander getrennt werden müssten. Das Schicksal wurde von den Klauen der Eulen in Stücke gerissen und verschlungen, doch eine kleine Maus entkam mit dem Herzen des Schicksals. Doch das Schicksal bahnt sich immer einen Weg, es zieht sich wieder zusammen und Zeit wartet immer, hat alle Zeit der Welt. Die ist eine der Geschichten, die Zachary Ezra Rawlins in einem Buch entdeckt, das er in der Bibliothek findet. Diese Geschichte ist der rote Faden, der sich durch das »sternelose Meer« zieht, einer Geschichte, die aus unzähligen Geschichten besteht. Zachary ist der Sohn einer Wahrsagerin, er studiert neue Medien mit dem Hauptzweig Videospiele. Er ist ein verträumter und introvertierter junger Mann, der wenig Freunde hat. Seine Liebe gilt den Bücher und seinem Studium. Als er ein Buch mit dem Titel »süßes Leid« in einer Bibliothek entdeckt, das eigentlich gar nicht dort stehen dürfte, ändert sich sein Leben von Grund auf. Bei seinen Nachforschungen um die Herkunft des Buches stößt er auf merkwürdige Menschen, auf Orte außerhalb der Zeit und auf die Liebe. Und er entdeckt, dass dies alles schon in seiner Kindheit begann, dass das Schicksal ihn an diesen Ort und an diese Zeit führte. Kommentar: Das Buch lässt mich sehr ambivalent zurück, die ersten zwei Drittel haben mich begeistert, das letzte Drittel hat mich etwas ratlos zurück gelassen. Zachary Ezra Rawlins ist ein junger Mann, den man als Leser sofort mag. Ich finde es erstaunlich, dass ein Mensch neue Medien studiert und Videospiele entwickelt und trotzdem ein Büchernarr sein kann. Ich kenne nur Nerds und Gamer, die dem Spiel verfallen sind oder Leseratten, die mit Videospielen wenig anfangen können. Kat Hawkins erklärt in einem der Einträge in ihrem Tagebuch diese Ambivalenz sehr gut. Sie ist eine der wenigen Freunde, mit denen sich Ezra häufiger trifft und sie ist die einzige Person, die sich um das Schicksal Ezras Sorgen macht. Das »sternenlose Meer« besteht aus vielen unzähligen Geschichten, die teilweise wunderschön sind. Es beginnt mit Geschichten aus dem Buch »süßes Leid«, das Zachary in einer Bibliothek entdeckt und das eine Episode aus seiner Kindheit enthält. Er möchte mehr über dieses seltsame Buch erfahren. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf den geheimnisvollen Dorian, der ebenfalls ein Buch besitzt. »Geschichte und Fabeln«. Das dritte Buch, das hier eine Rolle spielt ist »die Ballade von Simon und Eleanor«, die mich am meisten berührt hat. Wie schon in ihrem ersten Roman »Nachtzirkus« beweist Erin Morgenstern erneut, dass sie über eine wunderschöne poetische Sprache verfügt, die traumhafte Welten entstehen lässt. Ihre Beschreibungen sind sehr eindringlich und bildhaft. Ich zitiere von Seite 374: »In Dorians Augen liegt eine Wärme, die er zuvor nicht wahrgenommen hat. Über seiner linken Augenbraue hat er eine Narbe. Es gibt so viele Facetten bei einem Menschen. So viele kleine Geschichten und so wenige Gelegenheiten, um sie zu lesen. Ich möchte dich ansehen scheint ein so heikles Ansinnen zu sein.« Zuerst begreift der Leser nicht, wie die einzelnen Geschichten und Bücher zusammenhängen, erst nach und nach begreift man die subtilen Andeutungen und Zusammenhänge. Zachary wird in eine seltsame Welt geführt. Einer Welt, die aus Geschichten, Katzen und Büchern besteht und die das Herz eines jeden Lesers erfreut. Welcher bibliophile Mensch träumt nicht von einer Bibliothek, bestehend aus unzähligen Räumen und Büchern, Katzen, Kaminen und Sesseln. Zeit, um endlos zu lesen und zu stöbern. Tee und Kuchen auf Bestellung und niemand, der einen stört. Mit dem Durchschreiten einer Tür ist Zachary in den Geschichten, auch wenn er nicht weiß, welche Rolle er dabei übernehmen wird. Ich muss aber zugeben, dass ich ab Seite 487 mehr und mehr enttäuscht und verwirrt war, wie sich die Geschichte entwickelt. Einzig die Tagebucheinträge von Kat konnten mich noch fesseln. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich mag verschachtelte Geschichten und ich fand es faszinierend, wie Ezra seinen Weg findet und sich mehr und mehr herauskristallisiert, wie diese Geschichten zusammen hängen. Hier gilt wohl eher: Der Weg ist das Ziel, das Ziel hat mich letztendlich enttäuscht aber der Weg spannend, faszinierend und unterhaltsam. Ich muss zugeben, dass mir der »Nachtzirkus« besser gefallen hat aber auch dieses Buch ist einzigartig und wunderschön, faszinierend und fesselnd. Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung ist rein subjektiv und keine Werbung. Fazit: Wer außergewöhnliche Geschichten mag, von den ewigen gleichen Schemata die Nase voll und keine Angst vor komplexen Erzählungen hat, der wird an diesem Buch seine Freude haben.

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