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Rezension zu
Das sternenlose Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mein Lesehighlight 2020

Von: Barbara
10.11.2020

„Das sternenlose Meer“ von Erin Morgenstern ist mein bisheriges absolutes Lesehighlight in diesem Jahr. Und dass, obwohl ich alle Bücher, die ich in diesem Jahre gelesen habe, entweder gut oder sehr gut fand. Dennoch hat mich die Geschichte um Zachary Ezra Rawlins so in ihren Bann geszogen, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte. „Gern“, bringt sein Mund heraus, und die Stimme in seinem Kopf wirft enttäuscht die Arme in die Luft, aber dem König der Wilden Kerle scheint das egal zu sein. S.92 Dennoch ist es wahnsinnig schwer, die Geschichte und ihre Großartigkeit zu beschreiben. Sie ist verworren, verstrickt und doch ganz klar und sich zusammenfügend. Ich will versuchen, zu beschreiben, um was es in der Geschichte geht: Zachary entdeckt in der Bibliothek seiner Univesität ein Buch, das in Teilen von ihm selbst erzählt – von einer Begebenheit, die viele Jahre zurückliegt. Dieser Umstand verstört ihn so sehr, dass er beginnt, nach den Ursprüngen dieses Buches zu suchen. Dabei gerät er in eine Welt aus magischem Realismus, in dem Türen zu anderen Orten und Zeitebenen und Welten eine Rolle spielen. Er begegnet einer Türmacherin, Hütern, Wächtern, gefährlichen Agenten und einer ganzen Menge Katzen. Schon bald wird deutlich, dass Zacharay auf seiner Sucher mitten in eine Verschwörung hineingeraten ist. Finstere Personen beginnen ihn zu bedrohen und er strandet am Sternenlosen Meer, wo er Zuflucht findet und weiter versucht, das Rätsel um das Buch und die Verschwörung zu lösen. Gleichzeitig begegnet ihm während der Ereignisse ein Mensch, zu dem er sich auf eine unbeschreibliche Weise hingezogen fühlt und es entstehen nach und nach zarte Bande der Nähe und Annährung zwischen den beiden. Unterbrochen und begleitet wird die Geschichte Zacharys von Legenden und Sagen um den Mond, die Zeit und das Schicksal, um einen Piraten, der auch nur ein Mensch ist und Eulenkönige… Das Buch ist ein Rausch, in den man gerät und nur schwer wieder herausfindet. Ich war immer wieder hin- und hergerissen zwischen der Hingabe weiter zu lesen und mir das Buch einzuteilen, damit es ja nie enden möge. „Ein Papierstern, der auseinandergefaltet und zu einem winzigen Einhorn gefaltet wurde, aber das Einhorn kann sich noch daran erinnern, wie es ein Stern war, und an noch früher, als es zu einem Buch gehörte, und manchmal träumt das Einhorn von der Zeit vor dem Buch, als es noch ein Baum war, und von einer noch weiter zurückliegenden Zeit, als es eine andere Art von Stern war.“ S.408 Erin Morgenstern hat es so vortrefflich hinbekommen, dass ich mich angeregt unterhalten fühlte, wie ich es selten zuvor in den letzten Jahren erlebt habe. Zuletzt so ergriffen war ich vor über zehn Jahren beim Lesen des Romans „Jonathan Strange & Mr Norrell“ von Susanna Clarke. Erin Morgenstern schrieb um 2011 herum ihren ersten großen Erfolg „Der Nachtzirkus“. Ich muss gestehen, dass ich ihn vor einigen Jahren mal angelesen hatte, aber nicht zu Ende las. Vielleicht hole ich das nun nach. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem Kater in … Hut ab, vor so einer großartigen Erzählkunst! Der Roman mit 638 Seiten, einem wunderschönen Schutzumschlag, ohne Lesebändchen erschien im Blessing Verlag. Die Übersetzung aus dem Amerikanischen stammt von Karin Will.

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