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Rezension zu
Der zweite Reiter

Brillianter Auftakt der Krimireihe um August Emmerich

Von: Monika Caparelli-Hippert
21.10.2020

Die Krimireihe um den rauhbeinigen Kommissar August Emmerich habe ich von hinten begonnen, und nachdem ich den 4. und momentan letzten Fall geliebt habe, musste ich jetzt den Beginn der Reihe auch kennenlernen. Und mit dem „zweiten Reiter“ fängt alles an. Wir sind in Wien, 1919, und nach dem verlorenem Krieg hat die Stadt alles an Glanz und Glorie verloren. Es herrscht ein bitterkalter Winter und überall sieht man Hunger und Elend. August Emmerich ist Rayoninspektor bei der Polizei in Wien, und sein grosser Traum ist es, sich zur Abteilung Leib und Leben , der Mordkommission, hochzuarbeiten. Aktuell steckt er leider in einer anderen Abteilung fest und muss die Schieberbanden aufspüren, die den Schwarzmarkt dominieren. Als er über die Leiche eines ehemaligen Soldaten stolpert, deutet alles auf Selbstmord hin. Dem einzigen, dem dies komisch vorkommt, ist Emmerich, und er beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Gemeinsam mit seinem jungen, etwas unbedarften Assistenten Ferdinand Winter deckt er allerdings unglaubliche Gräueltaten aus Kriegszeiten auf, und wird schon bald vom Jäger zum Gejagtem. Alex Beer schafft es hier, das Nachkriegs-Wien zum Leben zu Erwecken. „Roaring“ waren die 20er hier nur in einigen wenigen exklusiven Quartieren, und überall sind die Nachwehen des Krieges zu spüren. Für mich waren die Schilderungen des alltäglichen Lebens atmosphärisch sehr dicht und unglaublich authentisch. Teilweise war das auch eine Nachhilfestunde in Geschichte, denn einiges war mir neu. Auch die Charaktere waren für mich echt – aber dann muss ich hier auch die Anmerkung machen, dass ich das Hörbuch bewerte, und Obonya ein begnadeter Vorleser ist. Preisgekrönter Schauspieler sowohl auf der Bühne als auch in Film und Fernsehen, schafft er es, jeder, absolut jeder, Figur ein Leben einzuhauchen und so für den Hörer einen, wie soll ich es nennen, Audio-Film zu schenken. Ich hatte grosses (Kopf)-Kino. Ich weiss nicht, ob ich das geschriebene Buch genauso feiern würde, denn eigentlich, ja eigentlich, sind die Unterhaltungen der Protagonisten nicht sonderlich spektakulär, aber wenn Obonya den Emmerich brummt oder die Grossmutter Winter ätzt, dann bin ich voll dabei in Wien. Ich mach‘s kurz und knapp: Klasse historischer Krimi, intelligent konstruiert, und meine Empfehlung! Und bitte: als Hörbuch hören!!

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