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Rezension zu
Die F*ck-it-Liste

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Satirische Abrechnung mit den USA

Von: booksurfer
20.10.2020

John Niven gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren der mich damals mit Kill your Friends total abgeholt hat. Klar das ich sein neustes Werk also Pflichtlektüre ist, als ich aber dann noch den Klappentext gelesen hatte war ich total gehyped: Nach 2 Jahren Amtszeit ist es Trump gelungen seine Tochter Ivanka an die Macht zu bringen (zumindest vordergründig). Politisch ist das Land stark gespalten den die Trump Ära hat ihre Spuren hinterlassen. Frank Brill der gerade seinen Job als Zeitungsredakteur an den Nagel gehängt hat, um den Ruhestand zu genießen, erhält unterdessen eine schwerwiegende Diagnose: Krebs im Endstadium. Doch anstatt einer Bucket Liste mit Dingen, die er vor seinem Tod noch erleben möchte, erstellt Frank die F*ck It Liste. Diese dient dazu sich an den Leuten zu rächen, die für die vielen Tiefschläge in seinem Leben verantwortlich sind. Und so begibt sich Frank auf einen Roadtrip... John Niven verlegt seine Handlung in ein Amerika der Zukunft das gar nicht so utopisch erscheint wie man vielleicht denkt. Die Trumps haben einen Weg gefunden die Macht innerhalb der Familie weiter zugeben und doch hält Donald noch alle Zügel in der Hand. Das Land ist tief erschüttert, Abtreibungen sind illegal, Waffengesetze gibt es nicht genauso wenig die Pressefreiheit. Die USA ist ein Polizeistaat. Mit viel bissigem und düsteren Humor schafft es John Niven die Missstände in den USA anzuprangern. Doch damit nicht genug, ihm gelingt es seine politische Satire mit einem Rache-Thriller zu kreuzen und herausgekommen ist eine absolut geniale Geschichte die vor Sarkasmus nur so trieft. Unser Protagonist Frank Brill ist dabei ein Mensch, der für die richtige Sache kämpft. Er verabscheut die weißen Populisten und er musste einige Tiefschläge einstecken: zwei gescheiterte Ehen, eine Frau und 3 Kinder verloren und nun noch Krebs im Endstadium. Durch diese ganzen Tiefschläge kann man gut mit Frank mitfühlen und versteht seine Handlungen und seinen Blick auf die Dinge. Man folgt ihm gerne auf seinem Roadtrip und ist sehr gut unterhalten beim Abarbeiten seiner Liste, bei der nicht alles ganz glatt läuft. John Niven schreibt hier in seiner gewohnt einnehmenden Art die einen von Beginn an in die Geschichte zieht und einen nicht mehr loslässt bis man am Ende angekommen ist. Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist das die Geschichte wieder viel zu schnell vorbei war. Gerne hätte ich noch mehr von Frank aber auch über das politische Leben in den USA gelesen. Mit Die F*ck It Liste ist John Niven wieder eine tolle Satire gelungen. Das Besondere hier war die Mischung mit einem Rache-Thriller, der zwar weniger Thrill bietet dafür aber umso mehr unterhalten kann. Von mir gibt es definitiv eine absolute Leseempfehlung für John Nivens neusten Streich. 5 von 5 Sternen

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