Rezension zu
Der unsichtbare Garten
Was das Leben lebenswert macht
Von: Melissa JahnDas Buch "Der unsichtbare Garten" handelt von dem jungen Franzosen Vincent, der eine niederschmetternde Diagnose erhält: Er wird erblinden. Und zwar schon innerhalb weniger Wochen! Rastlos beginnt Vincent, seine letzten Wünsche und Träume abzuarbeiten. Was bleibt, wenn das Augenlicht geht? Ist das Leben überhaupt noch lebenswert - oder sollte er es lieber sofort beenden? Mit ihrer besonderen Art zu schreiben, schafft Karine Lambert es hervorragend, dieses Gefühl der Zerrissenheit und des Gehetztseins darzustellen. Der Leser wird quasi in die Stunden und Tage nach der Diagnose mitgenommen und in Vincents Gedankenwelt, die alle Stufen der Trauer durchläuft. Erst bei einem Besuch auf dem Land, im verwilderten Gemüsegarten seines Großvaters, findet Vincent langsam wieder zu sich. Diese Passage hat mir am besten gefallen, weil sie nicht länger von (verständlichem) Selbstmitleid geprägt ist, sondern einen Weg nach vorne aufzeigt. Vincent lernt dort nicht nur seine Nachbarin näher kennen, er lernt auch, dass das Leben unabhängig vom Augenlicht durch bunte Farben bestimmt sein kann. Insgesamt ein lesenswertes Buch!
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